THE MINER S SAGA

Published: Nov. 15, 2020, 6:35 a.m.

b'Bergwerke \\u2013 Drachen \\u2013 Teufel \\u2013 Riesen - Heilige \\u2013 Rettung in letzter Not - sind oft Ingredienzien alter Sagen. Wie in M\\xe4rchen sind die Geschichten oft brutal und abschreckend. Unter den Mottos \\u201eEhrlichkeit w\\xe4hrt am l\\xe4ngsten\\u201c oder \\u201eLass dich nie mit dem B\\xf6sen ein\\u201c entstanden viele dieser Erz\\xe4hlungen.\\n\\nSo auch in diesem Fall:\\n\\nEs lebte einst ein einfacher Bergmann namens Gottlieb B\\xe4umler. Er war flei\\xdfig, sehr gl\\xe4ubig und arbeitet in einem Kohlenstollen untertags. Es kamen schlechte Zeiten, wo er keine Kohle mehr fand und seine Familie in gro\\xdfer Not war. \\nDer Teufel hatte schon lange auf diese Situation gewartet, stieg als einfacher Bergmann zu Gottlieb in die Grube und fl\\xfcsterte ihm listig ins Ohr: \\u201eWenn du mir deine Seele gibst, dann soll deine Not ein Ende haben. Du brauchst sie mir nur nach sieben Jahren verschreiben. Niemand wird davon erfahren und du wirst bald der reichste Mann sein. Brauchst dich nie mehr zu plagen!\\u201c\\nGottlieb war erschrocken, willigte aber wegen der gro\\xdfen Not ein.\\nDer Teufel ritzte ihm ein wenig den Arm und mit Blut wurde der Vertrag unterschrieben.\\nSofort raste der Teufel los \\u2013 Tag und Nacht arbeitete er und f\\xf6rderte Unmengen an Kohle. Seine glimmenden Augen erhellten den Stollen. \\nGottlieb wurde nach und nach immer reicher, jedoch gab er auch den Armen davon.\\nSieben Jahre waren vergangen, da stand der Teufel wieder vor ihm und wollte sich seine Seele holen. Doch Gottlieb sagte: \\u201eHeute ist Barbaratag ! Noch drei Wochen fehlen an der Zeit. Komm am Heiligen Abend wieder. Dann erst werde ich dich begleiten, wenn ich will!\\u201c\\nDer Teufel wurde extrem w\\xfctend, riss von einem Kirschbaum einen Zweig und warf ihn Gottlieb hin. Nur wenn dieser zu Weihnachten bl\\xfcht, w\\xfcrde er von ihm ablassen.\\nVerzweifelt schlich Gottlieb nach hause, da erschien ihm ein M\\xe4dchen in heller, wei\\xdfer Gestalt \\u2013 die heilige Barbara. Als sie sah, dass Gottlieb seine Taten zutiefst bereute, sagte sie: \\u201eGehe heim und stelle die Zweige in einem mit Wasser gef\\xfcllten Krug. Bald werden sich Bl\\xfcten und Bl\\xe4tter im \\xdcberfluss zeigen!\\u201c\\nAls am heiligen Abend der Teufel wieder kam um sich seine Seele zu holen, streckte\\nIhm Gottlieb die bl\\xfchenden Zweige entgegen. Der Teufel stampfte voller Wut mit seinem\\nPferdefu\\xdf auf, dass die Funken stoben und ein Kampf um Leben und Tod begann. \\nAls der Kampf schon verloren schien, begannen pl\\xf6tzlich die Weihnachtsglocken zu l\\xe4uten und die Kraft des B\\xf6sen versiegte. Der Teufel war pl\\xf6tzlich verschwunden und\\nGottlieb lebte noch viele Jahre gl\\xfccklich und zufrieden. Als Andenken stellte er jedoch jedes Jahr, am Barbaratag, Kirschenzweige in einen Krug, die immer am Weihnachtstage Bl\\xfcten und Bl\\xe4tter trieben.'