#53 mit Sascha Lobo (Autor & Journalist)

Published: April 22, 2018, midnight

b'Sascha Lobo, Autor, Redner, Unternehmer und Zivillobbyist\\n\\u201cTats\\xe4chlich bin ich die meiste Zeit getaumelt.\\u201d\\n\\nEs ist das Jahr 1999, als Sascha Lobo und ich uns kennenlernen. Auf einer Konferenz in Berlin, die Sascha moderiert, halte ich einen Vortrag \\xfcber die Einf\\xfchrungskampagne der A-Klasse von Mercedes Benz. Pl\\xf6tzlich werden wir von den vermummten \\u201cFantastischen 4\\u201d von der B\\xfchne gedr\\xe4ngt. Ein solches Ereignis verbindet.\\n\\nSeit dem ist fast nichts mehr wie es war und Sascha Lobo geh\\xf6rt zu den wichtigen Stimmen in Deutschland, wenn es um die M\\xf6glichkeiten und die Folgen der digitalen Transformation geht. Doch der Reihe nach: Auf unsere Frage, wie er zu dem wurde, der heute ist, antwortet uns Sascha sehr offen: \\u201cTats\\xe4chlich bin ich die meiste Zeit getaumelt.\\u201d Er beschreibt seine verzweifelte Suche nach dem richtigen Platz im Arbeitsleben, sein Gef\\xfchl, nirgendwo rein zu passen. Als Kreativer in der Werbung beobachtet er an sich, dass er an dreizehn von f\\xfcnfzehn Tagen \\xfcberhaupt nichts zustande bringt, an zwei Tagen gute Ergebnisse erzielt und in einer Stunde Sensationelles hervorbringen kann. Irgendwann stellt er fest: \\u201cIch komme mit festgelegten Strukturen nicht klar.\\u201d\\n\\nVon 1999 bis 2001 baut er seine eigene Agentur auf und wieder ab. Auch in dieser Zeit \\xfcberwiegen die Zweifel. \\u201cIch mu\\xdfte meinen Bruder und meine Freundin entlassen.\\u201d Er nutzt das Platzen der Dotcom Blase und der ersten Selbst\\xe4ndigkeit zur Kl\\xe4rung der Frage, in welchen Kontexten er funktioniert. Irgendwann stellt er fest, dass das was er kann (z.B. Vortr\\xe4ge halten) etwas wert ist und dass daf\\xfcr bezahlt wird. \\n\\nAm 2.10.2006 trifft Sascha eine folgenschwere Entscheidung, r\\xfcckblickend ist das der Tag, an dem aus dem Menschen Sascha Lobo auch die Marke Sascha Lobo wurde. F\\xfcr die Vorstellung seines Buchs \\u201cWir nennen es Arbeit\\u201d, das er zusammen mit Holm Friebe geschrieben hat, tritt Sascha zum ersten Mal mit seinem roten Irokesen Haarschnitt auf. Was als einmalige Provokation gedacht war, gef\\xe4llt ihm so gut, dass er die Frisur beibeh\\xe4lt. Auf Nachfrage erkl\\xe4rt er seit dem, dass er schon immer einen inneren Irokesen gehabt h\\xe4tte, der nun rausgewachsen sei. Am Anfang gesellt sich zu der Aufmerksamkeit, die er geniesst, auch das Gef\\xfchl der Ablehnung. Sascha kommt zu der Erkenntnis, dass seine Frisur f\\xfcr einige nur knapp vor dem Gesichtstattoo k\\xe4me.\\n\\nWir sprechen mit Sascha au\\xdferdem \\xfcber die Rolle von Sozialen Medien, \\xfcber die Bedeutung von Podcasts und von der j\\xfcngeren Generation, von der er mehr h\\xe4lt, als die meisten anderen. Sein Verh\\xe4ltnis zu New Work fasst er in einem einfachen Bild pr\\xe4gnant zusammen. Es geht ihm eben nicht darum, dass jeder freiberuflicher Webdesigner werde sondern darum, die Arbeit um das Leben herum zu organisieren und nicht mehr anders herum.\\n\\nSascha wagt zum Ende mit uns einen Ausblick auf die m\\xf6glichen Entwicklungen der Themen K\\xfcnstliche Intelligenz und Robotics, hier \\xfcberzeugt er uns mit plakativen und nachvollziehbaren Beispielen. \\n\\nIn unserer letzten Folge unseres ersten Jahres als Podcaster erleben wir eine \\u201cReiseetappe\\u201d an die Christoph und ich uns noch lange erinnern werden.\\n\\nShownotes\\nWie ist es dazu gekommen, dass du dich heute als \\u201cZivilaktivist\\u201d bezeichnest? (ab 1:50)\\nWas war f\\xfcr dich der Ausl\\xf6ser, mit deinem alten Leben zu brechen? (ab 4:50)\\nWann hast du erkannt, dass deine Frisur dir helfen kann, deine Personenmarke aufzubauen? (ab 11:10)\\nWas waren 2006 eure Thesen zu New Work? (ab 16:15)\\nWas ist deine Sicht auf die digitale Vernetzung durch soziale Medien? (ab 21:50)\\nWas ist der Grund daf\\xfcr, dass das Thema New Work derzeit ein Revival erlebt? (ab 25:30)\\nWann denkst du, werden sich New Work Ans\\xe4tze in der Masse umsetzen lassen? (ab 30:15)\\nGlaubst du, dass das Tempo in dem neue Technologien unsere Welt ver\\xe4ndern, f\\xfcr die von dir umrissene Utopie, eine Bedrohung darstellen kann? (ab 38:50)\\nGlaubst du, dass K\\xfcnstliche Intelligenz reguliert werden sollte und wenn ja, wie? (ab 48:20)\\nWelche B\\xfccher kannst du empfehlen - welche nicht? (ab 53:30)'