Folge 144: US-Staatsanleihen - Der Zins ist der neue Zins

Published: Oct. 28, 2022, 4 p.m.

b'Vom neuen Charme einer alten Anlageklasse:\\nAnfang Juli 2014 war es soweit. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland notierte die nominale Rendite f\\xfcr zweij\\xe4hrige Bundesanleihen f\\xfcr kurze Zeit negativ. Exakt ein halbes Jahr sp\\xe4ter, im Januar 2015, ging die Verzinsung dauerhaft in den Minusbereich \\xfcber. In den darauffolgenden Jahren sollten s\\xe4mtliche weitere Laufzeiten \\xf6ffentlicher Anleihen folgen; zuletzt tauschten im August 2019 die Renditen 30-j\\xe4hrigen Schuldtitel das Vorzeichen.\\n\\nVor dem Hintergrund dieses schlie\\xdflich weltweit unnat\\xfcrlich verzerrtem Zinsniveau ist der j\\xfcngst vollzogene Trendwechsel als Schwenk in Richtung Normalit\\xe4t zu begr\\xfc\\xdfen, auch wenn dieser vor allem den nach oben geschossenen Teuerungsraten geschuldet ist. Von den gro\\xdfen Zentralbanken war es schlie\\xdflich das Federal Reserve System (Fed), welches voranschritt und den Leitzins, konkret die Federal Funds Rate, ab M\\xe4rz 2022 sukzessive erh\\xf6hte. In bisher f\\xfcnf Schritten ging es von null bis 0,25 Prozent auf 3,0 bis 3,25 Prozent.\\n\\nMittlerweile stellen bestimmte US-Emissionen f\\xfcr europ\\xe4ische Anleger eine Fremdw\\xe4hrungsalternative zu unverzinsten, stets verf\\xfcgbaren Kontoguthaben dar. Ferner lassen sich die Einlagensicherung \\xfcbersteigende Betr\\xe4ge damit gegen eine Brokerpleite absichern. Die Papiere erlauben es zudem Optionsh\\xe4ndlern, ohne eine Schm\\xe4lerung der Margin zus\\xe4tzliche Ertr\\xe4ge zu generieren. Zu guter Letzt lassen sich \\xfcber ein rollierendes System sogar etwaige Zins\\xe4nderungsrisiken nahezu vollst\\xe4ndig eliminieren und damit gleichzeitig inflation\\xe4ren Entwicklungen vorbeugen.'