Literaturkritik.de: Grandioser unzuverlässiger Erzähler

Published: Feb. 26, 2019, 11 a.m.

„Die allertraurigste Geschichte“: Ford Madox Ford als moderner Tragödienerzähler

Eine Rezension von: Karsten Herrmann

Den Text des Beitrags lesen Sie hier. 

Alle bisherigen Radio-Rezensionen finden Sie hier.

Sprecherin ist Marlisa Thumm

Ford Madox Ford ist einer jener Schriftsteller, die es erstaunlicherweise nie zu höchstem literarischen Ruhm beim Publikum gebracht haben – und das, obwohl einige seiner insgesamt rund 80 Werke von Kritikern als Meisterstücke der Moderne bewundert und von Verlagen auch immer wieder neu aufgelegt werden. In Deutschland hat der Eichborn Verlag seit Anfang des Jahrtausends fünf seiner wichtigsten Bücher in neuer Übersetzung herausgebracht. Darunter ist auch die grandiose Liebes- und Eifersuchtstragödie Manche tun es, die den Auftakt zu Fords Romantetralogie über den Ersten Weltkrieg bildet. Er präsentiert sich hier als eleganter Stilist, der zugleich die moderne Zerrüttung des Menschen unbarmherzig und detailliert ins Auge nimmt.