Literaturkritik.de: Goethe und Schiller als Sherlock Holmes und Dr. Watson

Published: Aug. 3, 2019, 3 p.m.

Stefan Lehnberg macht die beiden deutschen Klassiker zu Helden eines Kriminalromans

Von Miriam Seidler

Stefan Lehnberg: Durch Nacht und Wind. Die criminalistischen Werke des Johann Wolfgang von Goethe. Aufgezeichnet von seinem Freunde Friedrich Schiller.

Geheimnisvoll beginnt Stefan Lehnbergs Roman Durch Nacht und Wind. In der Vorrede spricht der fiktive Autor Friedrich Schiller von einer Begebenheit, die seinen Freund Johann Wolfgang von Goethe und ihn in „Not und Verderben“ stürzen würde, wenn sie zu ihren Lebzeiten publik würde. Ein Prolog, der schlaglichtartig und rätselhaft in die folgende Handlung einleitet, ist im Kriminalroman ein beliebtes Gestaltungselement. Allerdings wird meist der Mord oder die Empfindungen des Opfers kurz vor der Tat geschildert und somit für den Leser eine Fährte zum Täter gelegt. Stefan Lehnberg geht anders vor. Er entwirft die Fiktion, dass Schiller und Goethe, dessen Leben wie kein anderes von Tag zu Tag dokumentiert ist, eine mysteriöse Geschichte erlebt haben. In deren Verlauf werden sie auf eine noch nicht genannte Art und Weise selbst schuldig – ansonsten müssten sie die Öffentlichkeit nicht fürchten …

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Gesprochen von Uwe Kullnick