Literaturkritik.de: Die Krankheit zum Tode – "Suizid als Selbstverwirklichung?" – Suizidalität in Erzähltexten Martin Walsers

Published: Feb. 18, 2020, 12:09 p.m.

Das moderne Subjekt wird im 18. Jahrhundert krisenhaft geboren, dies hat beispielsweise Andreas Reckwitz in seiner großen Studie Das hybride Subjekt festgestellt und näher ausgeführt. Der extremste und dann auch finale Punkt der Krisenhaftigkeit wird durch den Suizid markiert, den bereits Goethes Werther als „Krankheit zum Tode“ apostrophierte. Heute ist Depression nicht nur eine Diagnose, sondern auch eine Volkskrankheit geworden. Ob und inwiefern Suizidalität als Symptom für etwas Anderes gesehen werden kann, sei es ein krankes Individuum oder eine kranke Gesellschaft, das hat die Literatur bereits vielfach verhandelt, auch wenn es bisher nur selten genauer von der Literaturwissenschaft untersucht wurde. Eine lesenswerte Arbeit zum Thema hat nun Viktor Hoffmann vorgelegt …

Eine Rezension von Stefan Neuhaus

Den Text der Rezension finden Sie  hier.

Es las Marlisa Thumm