Essay: “… Mein Gesuch ist allerdings abgelehnt worden. Ergo geht’s dahin.” Walter Klingenbeck im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Published: Aug. 27, 2020, 11 a.m.

Geboren am 30. März 1924 in München, wuchs Walter Klingenbeck in einem katholischen Elternhaus auf und engagierte sich in der Jungschar seiner Pfarrei St. Ludwig in Schwabing, bis diese 1936 von den Nationalsozialisten aufgelöst und der Hitlerjugend einverleibt wurde. In dem jungen Klingenbeck wuchs früh eine grundlegende Ablehnung des Unrechtsregimes, das er in krassem Widerspruch zu seinem christlichen Glauben sah. Als er 1941 eine Lehre als Schaltmechaniker begann, traf Klingenbeck dort auf Gleichgesinnte, mit denen er – wie schon mit seinem Vater – von den Nationalsozialisten verbotene „Feindsender“ hörte, ein eigenes Widerstandsradio und Flugblätteraktionen plante sowie das Victory-Zeichen der Alliierten als Parole gegen die Nazis an öffentlichen Plätzen anbrachte. Die Gruppe wurde denunziert, Klingenbeck und seine Freunde Anfang 1942 verhaftet. Das Naziregime maß der katholischen Überzeugung der jungen Widerstandskämpfer große Bedeutung als Motivation bei, wie entsprechende Vermerke im Gerichtsurteil zeigen. In den Verhören und im Prozess nahm Klingenbeck die Verantwortung auf sich, so dass seine Freunde, ursprünglich zum Tod verurteilt, begnadigt wurden und Gefängnisstrafen abbüßten, während Klingenbeck im August 1943 in Stadelheim hingerichtet wurde.