Stadtmauer

Published: July 2, 2020, 11 p.m.

b'http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Stadtmauer.mp3\\n\\nAudio-Podcast: 09:09 min\\n\\n\\xa0\\n\\nUnd klassisch zum Lesen:\\nKennen Sie Triers Stadtmauer?\\nAn diversen Stellen im Stadtbild Triers tauchen St\\xfccke einer Stadtmauer auf \\u2013 als klassische Mauer, mit einem Turm oder auch mit einem Durchgang. Die wenigen heute noch zu findenden Zeugnisse der bis in 19. Jahrhundert herein befestigten Stadt Trier stammen aus verschiedenen Jahrhunderten und umschlie\\xdfen mal das r\\xf6mische, mal das mittelalterliche oder auch das neuzeitliche Trier.\\n\\nAls Trier im Jahre 16 vor Christus gegr\\xfcndet worden ist, siedelte sich auf dem \\xf6stlichen Moselufer inmitten von landwirtschaftlich genutzter Fl\\xe4che eine r\\xf6mische Stadt an, die vom Western her \\xfcber eine h\\xf6lzerne Br\\xfccke erreichbar war. Augusta Treverorum vergr\\xf6\\xdferte sich mit ihrem rechtwinkligen Stra\\xdfennetz bis ins sp\\xe4te 2. Jahrhundert so weit, dass eine Befestigung notwendig wurde. Aus dieser Zeit ist die Porta Nigra als das beste erhaltene Stadttor des R\\xf6mischen Reiches n\\xf6rdlich der Alpen weltweit bekannt. Die rund drei Meter breite und sechs Meter hohe r\\xf6mische Stadtmauer umschloss die Stadt allersp\\xe4testens im 4. Jahrhundert mit einer L\\xe4nge von 6480 Metern. Durch f\\xfcnf Tore konnten Besucher und Reisende in die Stadt mit mehreren zehntausend Einwohnern eintreten und von mindestens 45 T\\xfcrmen aus konnte sie kontrolliert und verteidigt werden. Eindrucksvoll ist dies heute noch am r\\xf6mischen Stadtmodell im Rheinischen Landesmuseum nachzuvollziehen. Im Osten verlief die Mauer durch das Amphitheater, in dem auch ein Eingangstor zu finden war. Im S\\xfcden reichte die sp\\xe4tr\\xf6mische Kaiserresidenz bis hin zur Porta Media, dem Pendant zur Porta Nigra. Diese lag im Bereich der heutigen Kreuzung T\\xf6pferstra\\xdfe/Saarstra\\xdfe.\\n\\nDie massive Befestigung schaffte es jedoch nicht, dem Alemannensturm im Jahr 275 Einhalt zu gebieten. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts verlie\\xdfen die R\\xf6mer Trier und in den folgenden Jahrzehnten wurde die Stadt mehrfach von Vandalen, Franken und Hunnen gest\\xfcrmt. Eine Spur der Verw\\xfcstung hinterlie\\xdfen im sp\\xe4ten 9. Jahrhundert die Wikinger. Inzwischen war das Stadtgebiet immer kleiner geworden, die r\\xf6mischen Baudenkm\\xe4ler wurden als Steinbr\\xfcche genutzt. Nur wenige Mauerteile aus r\\xf6mischer Zeit sind heute noch zu finden, zum Beispiel am Schie\\xdfgraben, an der Porta Nigra und dem Amphitheater sowie als Fundamente sp\\xe4terer Mauern.\\n\\nAus der einstigen gr\\xf6\\xdften Stadt n\\xf6rdlich der Alpen mit kosmopolitischem Flair wurde im Laufe der Jahrhunderte Kurtrier. Es war Erzbischof Bruno (1102-1124), welcher Trier wieder einen Stadtcharakter gab. Er beschloss, die Stadt rundum zu befestigen, wie es f\\xfcr St\\xe4dte vor allem mit eigenem Stadtrecht charakteristisch war. Doch die Stadt war weitaus nicht mehr so gro\\xdf und die neue Stadtmauer umschloss nur etwa die H\\xe4lfte des Stadtgebiets unter r\\xf6mischer Herrschaft. W\\xe4hrend im Westen entlang der Mosel und im Norden der Verlauf gleich blieb, endete die Stadt im Osten bereits hinter dem Dombering. Im S\\xfcden verlief die Stadtmauer von den einbezogenen Resten der Kaiserthermen bis hin zur inzwischen steinernen R\\xf6merbr\\xfccke. Im Jahr 1248 wurde der letzte Bauabschnitt der Stadtmauer an den Barbarathermen errichtet und schloss die mittelalterliche Stadtfl\\xe4che, die nun weniger als halb so gro\\xdf wie 1000 Jahre zuvor war. Die neue Mauer hatte insgesamt 60 Tore und T\\xfcrme, nachvollziehbar ist dies zum Beispiel gut an der Kastilport in der N\\xe4he des Rheinischen Landesmuseums. Entlang der Ostallee und der Schellenmauer finden sich diverse hochaufragende T\\xfcrme mit Schie\\xdfscharten. Von der Seite des Palastgartens aus lassen sich die Innenseiten der runden T\\xfcrme entdecken. Einen Plan mit allen mittelalterlichen Wehrt\\xfcrmen und Pforten hat 2005 Rainer Thelen ver\\xf6ffentlicht \\u2013 ein perfekter Begleiter f\\xfcr einen Spaziergang rund um die Innenstadt in der gr\\xfcnen Lunge von Trier.\\n\\nDie im Mittelalter nur noch 125 Hektar gro\\xdfe Stadt war zwar gut gesch\\xfctzt,'