Rosenvilla

Published: July 6, 2020, 11 p.m.

b'http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Rosenvilla.mp3\\nAudio-Podcast: 6:01 min\\n\\n\\n\\nKennen Sie \\u2026 die Rosenvilla?\\nVerwunschen wie Dornr\\xf6schens Schloss steht die Trierer Rosenvilla hinter einem filigran verzierten Zaun. Das zweiteilige Gartentor mir zartem Blumendekor lenkt den Blick auf das von hohen B\\xe4umen umgebene freistehende Haus. Ein geschwungener Weg f\\xfchrt durch niedrige Beete zum unter einer Holzveranda liegenden Eingang. Die Geschichte der Villa erschlie\\xdft sich, wenn man die zahlreichen Verzierungen und Details entdeckt, die vor allem mit einem Motiv spielen: der Rose.\\n\\nDie Adresse des Hauses im Norden Triers verr\\xe4t, was es mit der Rosenvilla auf sich hat, denn die heutige Peter-Lambert-Stra\\xdfe tr\\xe4gt seit 1990 den Namen ihres Bauherrn. Peter Lambert, geboren 1859, war zu Lebzeiten ein in der ganzen Welt bekannter Rosenz\\xfcchter und Gartenbauer. Schon sein Vater und dessen Br\\xfcder waren Blumenz\\xfcchter, doch Peter Lambert ist mit seiner 1891 gegr\\xfcndeten \\u201eBaum- und Rosenschule\\u201c noch weitaus erfolgreicher. 1899 heiratet er die Luxemburgerin Leonie Lamesch, die aus einer Rosenzuchtfamile stammt, in der Peter Lambert lernte. Im selben Jahr noch erbauen die frisch verm\\xe4hlten Rosenfreunde ihr privates Wohnhaus im Norden von Trier. Die Rose muss eine besondere Anziehungskraft auf das Paar ausge\\xfcbt haben, denn selten findet man Berufs- und Privatwelt in einem Haus auf so malerische Art und Weise vereint wie hier.\\n\\nDas Haus hat mit seinem runden Treppenturm und den aufw\\xe4ndig verzierten Erkern ein wenig den Charakter eines kleinen Schlosses. An der heutigen Stra\\xdfenseite schmiegt sich ein Giebel mit \\xfcberdachtem Freisitz an den runden Treppenturm. F\\xfcr sch\\xf6nes Wetter liegt direkt daneben eine ausladende Terrasse, von der man heute nicht mehr auf die ehemals in unmittelbarer N\\xe4he liegenden Nutzfl\\xe4chen der Firma Peter Lambert sehen, sondern eher den Stand der Dinge im Moselstadion verfolgen kann. W\\xe4hrend die Hausfl\\xe4chen selbst schlicht verputzt sind, liegt das Augenmerk des Architekten auf den zwei Erkern, die der Trierer Bildhauer Carl Kaurisch aus heimischem Rotsandstein ausgef\\xfchrt hat.\\n\\nDie besonders interessante Seite des Hauses ist der Mosel zugewandt. Direkt neben dem Eingang befindet sich einer der beiden Erker auf einer volumin\\xf6sen Sandsteinbr\\xfcstung im ersten Geschoss. Auf der Konsole mit einer Girlande aus \\xc4pfeln, Eicheln und N\\xfcssen liegen drei quadratische Bildfelder. Links wird das Motiv der Obst- und Nussgirlande in noch ausladender Form wieder aufgenommen, \\xfcberh\\xf6ht von einem Frauenkopf mit Weintraubenschmuck im Haar. Das rechte Feld ist sein Pendant, diesmal sind es jedoch prall gef\\xfcllte Rosenbl\\xfcten sowohl in der Girlande als auch im Haar der Dame. Im mittleren Feld wird dargestellt, wie solch Frucht- und Blumenpracht erst zustande kommen kann. Eine Putte mit Landschaftsplan auf den Knien sitzt inmitten einer Felsenlandschaft mit einer Architekturruine im Hintergrund. Noch ungeordnet ist das Ambiente, welches mit Hilfe von Werkzeug, Zirkel, Ma\\xdfdreieck und Fl\\xe4chenmesser erst gestaltet werden muss. Neben diesen Symbolen f\\xfcr den Gartenbau weist ein B\\xfcndel Rosen auf die Rosenzucht im Betrieb von Peter und Leonie Lambert hin.\\n\\nDer zweite Erker wird von drei mannshohen Fenstern im Erdgeschoss an der Westseite des Hauses gebildet. F\\xfcnf hohe schmale Pilaster umrahmen die Seiten, den oberen Abschluss bilden gestaltete Gesimse. Die oberen Streifen und die \\xe4u\\xdferen Sandsteinfelder zeigen Szenen aus der Natur. Ein Knabe fl\\xf6tet unter einem Baum; V\\xf6gel, Ginkobl\\xe4tter und ein Fuchs beleben das Schauspiel. Mit einem Bienenstock, Wassertieren und einer Eule wandert das obere Band bis zum rechten Pfeiler, der zwei Kinder zeigt, die auf einem Baum klettern, dessen Ast gerade kracht. Informativ wird es wieder in der Mitte. Die beiden inneren Lisenen sind mit Wappenfeldern geschm\\xfcckt, die Daten und Fakten zum Wohnhaus liefern. Hier erfahren wir zum Beispiel, dass das Wohnhaus von Carl Walter entworfen wurde,'