Drachenhaus

Published: July 21, 2020, 11 p.m.

b'http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Drachenhaus.mp3\\nAudio-Podcast: 6:47 min\\n\\n\\n\\n\\xa0\\nKennen Sie\\u2026 das Drachenhaus?\\nAuf dem Weg zu den Ausflugszielen Wildschweine, Weisshauswald oder Tiergehege l\\xe4sst man es links liegen, denn es ist im Vorbeifahren kaum auszumachen. Erst wenn man die absch\\xfcssige Wiesenfl\\xe4che des alten Rosengartens betritt, erkennt man die immensen Ausma\\xdfe des Drachenhauses. Seinen Namen hat es erst Jahre nach der Fertigstellung erhalten, das Haus selbst hat eine l\\xe4ngere Geschichte.\\n\\nZu r\\xf6mischer Zeit ist der heutige Westteil der Stadt auch au\\xdferhalb der Stadtmauer besiedelt. Die R\\xf6merbr\\xfccke f\\xfchrt \\xfcber den Fluss zu Grabstellen, Grabmonumenten, Heiligt\\xfcmern und einem gro\\xdfen Tempelbezirk. Von der Br\\xfccke aus f\\xfchren jenseits des Stadtzentrums drei r\\xf6mische Fernstra\\xdfen in die Zentren Reims, K\\xf6ln und Richtung Andernach. Nach dem Zusammenbruch der r\\xf6mischen Epoche in Trier im f\\xfcnften Jahrhundert beginnt die Stadt unter den Franken wieder zu wachsen. Es sind vor allem die Erzbisch\\xf6fe und Kl\\xf6ster, die im fr\\xfchen Mittelalter neue H\\xe4user gr\\xfcnden und die Wirtschaft ankurbeln.\\n\\nEine wichtige Rolle spielt das Benediktinerkloster St. Maria ad Martyres oder auch St. Maria ad Ripa, also am Flussufer. Hier residieren die ersten Bisch\\xf6fe, hier sind Kanoniker nachgewiesen. Zu einer Hochzeit des Klosters wird im 18. Jahrhundert ein riesiger Neubau mit Kirche errichtet, dessen heute erhaltener Ostfl\\xfcgel das Exhaus beherbergt. Zu dieser Zeit hat das Kloster reiche Besitzt\\xfcmer, die sich bis \\xfcber die Mosel \\xfcber den steilen Felshang hinauf ausbreiten. Zu den L\\xe4ndereien geh\\xf6rt auch das Mergener Gr\\xfcnh\\xe4uschen, das an der Stelle des heutigen Drachenhauses gestanden hat.\\n\\nIn relativer N\\xe4he dazu bewirtschaftet das Kloster St. Martin das Weissh\\xe4uschen sowie die Sch\\xe4ferei des Gutes Sievenicher Hof auf dem Gel\\xe4nde Ottoscheuer \\u2013 an der Stelle der heutigen Hochschule. Dieses komplette Gel\\xe4nde inklusive aller Geb\\xe4ude kauft um 1820 Georg Nikolaus Wilhelm von Haw (1793-1862), Sohn eines Kurf\\xfcrstlichen Hofrats und des Amtsverwalters von Daun und sp\\xe4ter Pfalzel.\\n\\nVon 1818 bis 1839 wird Wilhelm von Haw nach einer internationalen Karriere als Jurist Oberb\\xfcrgermeister von Trier. Er ist einer der ersten, der sich inmitten der Natur niederl\\xe4sst und damit den westlichen Stadtteil am Berghang zu einem beliebten Baugebiet f\\xfcr sp\\xe4tere Villen macht. W\\xe4hrend Haw an der Stelle des Weissh\\xe4uschens um 1823 die imposante Villa Weisshaus als sein privates Wohnhaus errichtet, entsteht an der Stelle des Gr\\xfcnh\\xe4uschens 1829 das heute sogenannte Drachenhaus. In diese Zeit f\\xe4llt auch die Heirat mit Elisabeth Franziska Nell, der Tochter eines der reichsten Einwohner der Stadt, des k\\xf6niglichen Kommerzialrats Christoph Phillip Bernard Nell. Insgesamt nimmt sich die Einheit aus der Privatvilla mit dem Sch\\xe4fergut und dem heute so genannten Drachenhaus herrschaftlich aus. Die Familie Haw repr\\xe4sentiert feudalen Lebensstil mit b\\xfcrgerlicher N\\xe4he, sind doch alle Trierer immer als G\\xe4ste in den Parkanlagen willkommen.\\n\\nDie fast schlossartige Fassade des Drachenhauses mit ausladenden neun Achsen unter einem flachen Walmdach ist f\\xfcr den Zweck des Geb\\xe4udes repr\\xe4sentativ ausgestaltet. Es ist das \\xd6konomiegeb\\xe4ude, welches zur Hawschen Villa Weisshaus geh\\xf6rt und welche etwa 700 Meter entfernt liegt. An Stelle des Hofs Gr\\xfcnh\\xe4uschen unter kl\\xf6sterlicher F\\xfchrung entsteht eine Dreifl\\xfcgelanlage mit einem r\\xfcckw\\xe4rtig gelegenen Innenhof, der \\xfcber monumentale Tore zu erreichen ist. Obwohl die beiden hinteren Seitenfl\\xfcgel versetzt zur Fassade stehen, damit sich eine gro\\xdfe Fl\\xe4che bildet, treten sie in der Gesamtansicht komplett in den Hintergrund \\u2013 wohl auch, weil sie nur eingeschossig sind. Zu erfassen ist die Fassade erst, wenn man den Hang herabl\\xe4uft und sich mitten in die Wiese der sich anschlie\\xdfenden Gartenanlage stellt.\\n\\nDiese ist wie das Wildgehege auch nach Fertigstellung immer \\xf6ffentlich zug\\xe4nglich gewesen, obwohl es zum privaten Grund und Boden der Familie...'