Apollo-Theater

Published: July 22, 2020, 11 p.m.

b'http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Apollo-Theater.mp3\\nAudio-Podcast: 8:02 min\\n\\n\\n\\nKennen Sie\\u2026 das \\u201cApollo-Theater\\u201d?\\nMit 1000 Sitzpl\\xe4tzen war das \\u201cApollo-Theater\\u201d eines der beiden gr\\xf6\\xdften Trierer Kinos, welches seine Glanzzeiten in den sp\\xe4ten vierziger und den f\\xfcnfziger Jahren erlebte. In der belebten Saarstra\\xdfe war es das Einzige im S\\xfcden der Stadt. Zudem wurden dort Auff\\xfchrungen, Konzerte und sogar Boxk\\xe4mpfe geboten. Noch heute kann man das Geb\\xe4ude zu gesch\\xe4fts\\xfcblichen Zeiten betreten und beim genauen Hinschauen Relikte aus der Kino-\\xc4ra entdecken \\u2013 es wird als Supermarkt genutzt.\\n\\nApollon ist in der griechischen und r\\xf6mischen Mythologie der Gott des Lichts, der K\\xfcnste und auch der Musik. Dies pr\\xe4destiniert den Sohn des Zeus und der Leto geradezu, als Namensgeber vieler Lichtspielh\\xe4user auf der ganzen Welt zu fungieren. Im Trierer Apollo-Theater war er sogar mit einer \\xfcberlebensgro\\xdfen Skulptur pr\\xe4sent, welche das Foyer vor dem Zuschauerraum schm\\xfcckte.\\n\\nDer Eingang des Kinos lag in der Saarstra\\xdfe. Von der R\\xf6merzeit an war sie eine wichtige Ausfahrtsstra\\xdfe aus der Stadt in Richtung Saar und Saarbr\\xfccken. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Saarstra\\xdfe zu einer belebten Gesch\\xe4ftsstra\\xdfe mit repr\\xe4sentativen Wohnh\\xe4usern Trierer Fabrikanten und Gewerbetreibender, war gleichzeitig aber auch ein Mischgebiet mit Produktions- und Werkst\\xe4tten. An der heutigen Saarstra\\xdfe 90/92 befand sich ebenfalls eine Werkstatt, bis die Familie Schieffer 1937 das Grundst\\xfcck aufkaufte, um hier 1940/1941 auf einem Luftschutzkeller ein Kino zu errichten \\u2013 das \\u201cApollo-Theater\\u201d mit knapp 1000 Sitzpl\\xe4tzen.\\n\\nEduard Schieffer (1852-1922) besa\\xdf zuerst eine Brauerei in Pr\\xfcm, zog dann nach Trier und er\\xf6ffnete hier eine Brauerei. Die S\\xf6hne Ernst und Karl Schieffer betrieben nicht nur die Lokale \\u201cSchieffer-Keller\\u201d, \\u201cAstoria\\u201d und \\u201cPostkutsche\\u201d, sondern auch drei Kinos: das \\u201cPalast-Theater\\u201d am Konstantinplatz, das \\u201cMetropol\\u201d in der Moselstra\\xdfe und das \\u201cNeue Theater\\u201d in der Simeonstra\\xdfe. Das Palast-Theater musste jedoch abgerissen werden, woraufhin der Neubau in der Saarstra\\xdfe geplant wurde.\\n\\nZur Bauzeit inmitten des zweiten Weltkrieges boomte das Kinoleben. Nicht nur, dass die in Trier Gebliebenen Abwechslung vom harten Alltag dringend n\\xf6tig hatten, auch die politische Propaganda setzte bekanntlich voll auf das Medium Film. Allein in den Jahren 1934 bis 1942 entstanden im Deutschen Reich insgesamt etwa 1000 neue Kinos. Mittels der in allen Kinos obligatorisch gezeigten Wochenschauen wurden die B\\xfcrger gezielt \\u201cinformiert\\u201d und \\xfcber das Kriegsgeschehen auf dem Laufenden gehalten. Um an geeignetes Baumaterial heranzukommen, war es notwendig, gute Beziehungen zu haben, was der Familie Schieffer gut gelang.\\n\\nEntsprechend ausgestattet war das \\u201cApollo-Theater\\u201d in der Saarstra\\xdfe 90/92 auch. F\\xfcnf steinerne Torb\\xf6gen bildeten den Eingang, konnten mit Gittern abgesperrt werden und boten Platz f\\xfcr Kinoplakate und Reklame. Im ger\\xe4umigen, sich anschlie\\xdfenden Vorraum lagen an der linken Schmalseite die beiden Kartenschalter, gegen\\xfcber befand sich die Garderobe. Mit seiner Marmoroptik, schmiedeeisernen Absperrgittern und Wandleuchtern sowie der strukturierten Putzdecke machte das \\u201cApollo-Theater\\u201d vor allem im Inneren einen edlen Eindruck.\\n\\nVom Vorraum aus erreichte man zwei hintereinanderliegende Foyers. Der Kassenraum und das sich daran anschlie\\xdfende erste Foyer sind die beiden einzigen R\\xe4ume, die noch heute ihre originale H\\xf6he haben. Die wei\\xdf verputzten Kassettendecken geben einen kleinen Eindruck davon, wie aufw\\xe4ndig das Kino 1940/41 ausgestaltet worden ist. Das zweite Foyer war insgesamt schmaler und schloss an der Nord- und S\\xfcdseite jeweils mit abgerundeten W\\xe4nden ab. Die s\\xfcdliche Nische war der Standort f\\xfcr die Apollo-Statue. Von hier aus gelangte man \\xfcber die Seiteng\\xe4nge in den Zuschauerraum, der in erster Linie als Parketttheater ausgebaut war. Eine kleine Loge an der R\\xfcckwand des Kinoraumes fasste nur etwa 20 Zusch...'