#137 Vom Top-Manager zum Top-Unternehmer: Stephan Bals von Digatus erzahlt im Interview, wie er genau das geschafft hat

Published: Feb. 18, 2021, 4 a.m.

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Dieses Mal ist Stephan Bals, CEO und Gr\\xfcnder der Digatus Systemhausgruppe, bei mir im Interview. Ein spannender Gast, denn Stephan hat eine erfolgreiche, verantwortungsvolle Position im IT-Bereich sausen lassen, um das Abenteuer \\u201eeigene Systemhausgruppe\\u201c zu starten.

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Der Status Quo

Die IT-Dienstleistungsgruppe Digatus ist mit 100 Mitarbeitern an insgesamt 5 Standorten t\\xe4tig. Das Unternehmen setzt sich aus drei Schwerpunkten zusammen: dem Beratungsgesch\\xe4ft, einer eigenen Softwareentwicklung und der Betreuung von Clouds und Rechenzentren. Die Kunden sind dabei in s\\xe4mtlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zweigen unterwegs: vom kleinen 3-Mann-Betrieb bis zum DAX-Konzern und \\xf6ffentlichen Auftraggebern wie der Kirche oder der Sozialwirtschaft ist alles dabei. Mittlerweile gibt es \\xfcber 160 aktive Kunden. Gegr\\xfcndet wurde das Unternehmen in 2015.
Gl\\xfcckliche Jahre verbrachte Stephan zun\\xe4chst bei der Siemens AG und sp\\xe4ter bei der Allgeier-Gruppe, doch irgendwann kam die Sehnsucht, etwas aktiv beeinflussen zu wollen. Bei den gro\\xdfen Unternehmen hatte er keine Chance, durch seine investierte Zeit und Leidenschaft irgendwie am Wert des Unternehmens beteiligt zu werden. In seinem eigenen Unternehmen sind die R\\xe4dchen, die er bedienen kann, deutlich gr\\xf6\\xdfer und haben eine unmittelbare Auswirkung \\u2013 auch auf den Wert, der entsteht, wenn man ein Unternehmen wachsen l\\xe4sst.
Bei der Gr\\xfcndung haben die Jungs sich die gesellschaftliche Einstellung zu Nutzen gemacht:

Zitat: \\u201eAlle, tats\\xe4chlich alle, haben uns davon abgeraten, eine AG zu gr\\xfcnden, weil sie nun mal unendlich aufw\\xe4ndiger zu f\\xfchren ist (\\u2026). Aber wir dachten uns, dass eine AG gr\\xf6\\xdfer wirkt, als wir zu dem Zeitpunkt tats\\xe4chlich waren \\u2013 und diese Einsch\\xe4tzung ging zu 100 % auf. (\\u2026) F\\xfcr die Gesellschaft besteht oft noch die Assoziation, eine AG ist eine gehandelte Gesellschaft an der B\\xf6rse und damit per Definition gro\\xdf.\\u201c

100 Mio. Umsatz: Das sind ganz sch\\xf6n viele Nullen

Stephans Ziel sind die 100 Mio. Euro Umsatz f\\xfcr sein Unternehmen. Doch wie schafft man es, sich solche Ziele zu setzen? F\\xfcr Stephan gibt es zwei Anhaltspunkte f\\xfcr eine solche Zahl: Auf der einen Seite war ihm und seinem Unternehmen immer klar, dass sie gro\\xdf werden und gro\\xdf denken wollen. Seine Vergangenheit hat ihm auch gezeigt, dass man mit viel unternehmerischem Geist und viel Mut relativ schnell gr\\xf6\\xdfere Strukturen schaffen kann. Zum anderen hat er aber auch das Gef\\xfchl, dass dieser Wert nach wie vor als Vision, als hoch gestecktes Ziel dienen kann, welches t\\xe4glich inspiriert. Auch das Mindset spielt f\\xfcr Stephan eine gro\\xdfe Rolle: Wenn man st\\xe4ndig oder \\xf6fter \\xfcber dieses Ziel nachdenkt und sich \\xfcberlegt, wie man es erreichen kann, dann bewegt man pl\\xf6tzlich andere Denkmuster. Ob er am Ende 70 oder 150 Mio. erreicht, ist ihm tats\\xe4chlich egal. F\\xfcr ihn z\\xe4hlt, dass er eine Vision hat, die ihm alles abverlangt und f\\xfcr die er sich bem\\xfchen muss:

Zitat: \\u201eEs hilft, sich von vornherein ein Ziel zu stecken, f\\xfcr das man sich ziemlich strecken muss, denn dann gehst du anders an dieses Thema ran, als wenn\\u2019s ein Ziel ist, dass man erfahrungsgem\\xe4\\xdf ohnehin nach ein paar Jahren erreicht.\\u201c

Vom Manager zum Unternehmer \\u2013 was ist anders?

Stephans Erfahrung nach, stehst du als Unternehmer am Ende immer mit dem R\\xfccken an der Wand. Irgendwann ist hinter dir niemand mehr, der dich streichelt, dir Geld gibt oder Verantwortung abnimmt. Als Manager hast du immer Strukturen \\xfcber dir, einen Senior Manager beispielsweise oder Vorst\\xe4nde. Die zweite Sache, die Stephan aufgefallen ist: Man ist als Manager nie Cash King. Klar, kennt man die Definition und als Controller jongliert man unter Umst\\xe4nden auch mit Zahlen, doch es ist ein v\\xf6llig anderes Gef\\xfchl, selbst ins Onlinebanking zu gehen. Als Unternehmer lebt man immer ein St\\xfcck weit in dem Spannungsfeld der Finanzen und Entscheidungen: Wird der Dispo bewilligt, gibt es genug Kunden, habe ich genug auf dem Konto f\\xfcr alle Rechnungen? Das Unternehmen kann so gro\\xdf und rentabel sein, wie es will. Ist die Liquidit\\xe4t nicht gegeben, steht man an der Wand. Doch es ist wichtig, so Stephan, das Gesamtbild zu betrachten. In Deutschland wird man viel zu schnell gebrandmarkt, wenn finanziell etwas schief geht. Gerade jetzt in der Coronazeit kann es schnell passieren, dass die \\xe4u\\xdferen Einfl\\xfcsse einen Unternehmer in die Knie zwingen \\u2013 obwohl vorher alles in Ordnung war. Auf keinen Fall aber sollte man aufgeben. Stephans Tipp: Neugr\\xfcnden, weitermachen. In der Silicon Valley, wohin er einen guten Draht hat, sieht man das Ganze lockerer: Wird ein StartUp an die Wand gefahren, wird danach aus den Fehlern gelernt und weitergemacht.

Unternehmer = keine Freizeit? Falsch!

Erfolg bedeutet nicht, nie wieder Urlaub zu haben. Stephan selbst hat eine gute L\\xf6sung f\\xfcr sich gefunden: Bis zu einem gewissen Grat nimmt er die Arbeit einfach mit, indem er \\u2013 als Fr\\xfchaufsteher \\u2013 einfach die Chance nutzt und in den fr\\xfchen Morgenstunden im noch ruhigen Haus ein zwei Stunden arbeitet. Selfcare und Familienzeit hat er zudem fest in seinem Terminplan geblockt:

Zitat: \\u201eDas hat am Ende auch mit der Organisation des Tages zu tun (\\u2026), ich k\\xfcmmere mich um mich und meine Familie und wenn man das sehr konsequent in seinen Tag einbaut, dann funktioniert das blendend, man kann sich Freir\\xe4ume schaffen, ohne dass man pl\\xf6tzlich weniger arbeitet oder schlechter arbeitet.\\u201c

Dazwischen hat er durchaus auch mal zwei drei Tage das Handy aus, auch das muss sein. Die \\u201eFreizeittermine\\u201c helfen Stephan dabei, \\xfcber einen l\\xe4ngeren Zeitraum vital und kraftvoll zu bleiben.

Stephans Tipp f\\xfcr alle Gr\\xfcnder und IT-Unternehmer:

\\u201eMir ist wichtig, mutig zu sein, konsequent zu arbeiten und vor allem, Kurs zu halten. Ihr d\\xfcrft Fehler machen, genauso wie wir Fehler gemacht haben. Wenn man einen Fehler gemacht hat, ist es wichtig, mit viel Selbstbewusstsein weiterzuarbeiten. Vergesst trotzdem nicht, die roten Linien f\\xfcr euch zu definieren, privat wie gesch\\xe4ftlich, und euch idealerweise innerhalb dieser zu bewegen. Setzt euch ein Ziel, lasst euch nicht beirren und geht Schritt f\\xfcr Schritt konsequent jeden Tag einen Schritt darauf zu.\\u201c

Dir hat das Interview gefallen und du m\\xf6chtest gerne mit Stephan in Kontakt treten? Du findest seine Kontaktdaten auf LinkedIn. Ansonsten kannst du dich gerne auf seiner Homepage www.digatus.de umschauen. Ich w\\xfcnsche dir ganz ganz viel Erfolg mit deinem Unternehmen und danke nochmal an Stephan f\\xfcr das sehr informative Interview!

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