Torsten Korner: In der Manner-Republik. Wie Frauen die Politik eroberten

Published: March 1, 2020, 9 a.m.

b'Der M\\xe4rz ist traditionell der Monat, in dem wir verst\\xe4rkt \\xfcber Gleichberechtigung nachdenken: Am 8. M\\xe4rz wird der Weltfrauentag begangen und am 17. M\\xe4rz ist das denkw\\xfcrdige Datum des "Equal Pay Day": Bis dahin m\\xfcssen n\\xe4mlich Frauen arbeiten, um statistisch gesehen das verdient zu haben, was ihre m\\xe4nnlichen Kollegen schon seit Ende des Vorjahres in der Tasche haben. Hat diese immer noch vorhandene Ungerechtigkeit auch damit zu tun, dass Frauen heute immer noch nicht an den wirklichen Schaltstellen der Macht angekommen sind? Und wenn ja, warum? Der Publizist und Autor Torsten K\\xf6rner hat nach Antworten gesucht, indem er die Geschichte, vor allem der Bonner Republik noch einmal genau studiert hat. Die Zeit, in der ein Werner H\\xf6fer etwa im TV mit anderen \\xe4lteren Herren zusammen in Rauchschwaden sitzend und fortw\\xe4hrend Moselwein trinkend die Welt erkl\\xe4rte, die Zeit in der Politiker Stilbl\\xfcten absonderten wie diese: "\\xbbAls Einzelne wirkt die Frau wie eine Blume im Parlament, aber in der Masse wie Unkraut.\\xab Kompetente und starke Politikerinnen? Sie waren oft unsichtbar. K\\xf6rner sagt: Es gab und gibt sie zwar, die Frauen, die Wichtiges geleistet haben \\u2013 \\xfcber sie wird nur kaum ein Wort verloren. Elisabeth Schwarzhaupt etwa, die erste Bundesministerin der Bundesrepublik. Lenelotte von Bothmer, die als erste Frau einen Hosenanzug im Bundestag trug und damit eine neue Kleiderordnung durchsetzte. Das Feminat, der rein weibliche Vorstand der Gr\\xfcnen. Rita S\\xfcssmuth, Petra Kelly und all den anderen Frauen, die sich gegen Sexismus, Vergewaltigung in der Ehe und f\\xfcr eine st\\xe4rkere Rolle von Frauen auf der politischen B\\xfchne eingesetzt haben. Ihre Geschichten vermitteln einen Eindruck davon, warum Frauen in wichtigen Machtpositionen bis heute unterrepr\\xe4sentiert sind. Trotz einer Kanzlerin Merkel.Warum Frauen heute noch anders beurteilt werden als M\\xe4nner, wie sehr sie in der Geschichte des Parlaments unter Ressentiments zu leiden hatten, warum man teils bis heute die Stimmen der Frauen im wahrsten Sinne des Wortes im politischen Raum eher negativ beurteilt \\u2013 und inwiefern die Bonner Republik bis heute fortlebt, dar\\xfcber erz\\xe4hlt K\\xf6rner in diesem am\\xfcsant und flott geschriebenen Buch, das viel mehr ist als eine Sammlung von Politikerinnen-Biographien.'