Nida-Rumelin und Weidenfeld: Die Realitat des Risikos
b'Risiko, ein vermeintlich philosophisch-abstraktes Thema, das aber nun w\\xe4hrend der Corona-Pandemie zu einem ganz handfesten politischen Kulminationspunkt von Auseinandersetzungen geworden ist. Oft hei\\xdft es in Analysen, die Politik h\\xe4tte die Realit\\xe4t des Risikos dieser Pandemie untersch\\xe4tzt und trotz vieler Warnungen in den letzten Jahrzehnten n\\xf6tige Vorsichtsma\\xdfnahmen nicht getroffen. Aber: Kann man sich \\xfcberhaupt gegen jede Eventualit\\xe4t sch\\xfctzen? Kann man Risiko, gerade in unserem Kulturkreis, der stark auf den Wert der Freiheit rekurriert, \\xfcberhaupt ausschlie\\xdfen? Die Autoren pl\\xe4dieren f\\xfcr einen realistischeren Umgang mit Risiken und zeigen auf, dass es dabei immer um G\\xfcterabw\\xe4gung geht. Welche Risiken sind wir bereit zu tragen? Welche nicht? Wogegen k\\xf6nnen wir uns sch\\xfctzen? Und um welchen Preis? Welche Werte sind uns dabei als Gesellschaft wichtig? Am Ende steht eine "ethisch begr\\xfcndete\\u201d Risikopraxis. Denn ohne Klarheit in den K\\xf6pfen, ohne risikoethische Kompetenz und ohne politische Urteilskraft werden wir nach Meinung der Autoren auch zuk\\xfcnftige Pandemien nicht bew\\xe4ltigen k\\xf6nnen. Julian Nida-R\\xfcmelin ist Staatsminister a.d., Philosoph und Physiker, Nathalie Weidenfeld liefert die kultur- und filmwissenschaftliche Perspektive.'