Michael de Ridder: Wer sterben will, soll sterben durfen

Published: Jan. 23, 2022, 9 a.m.

b'"Nicht allein um Recht und Gesetz geht es mir in diesem Buch, das im \\xdcbrigen nicht im Geringsten die Suizidhilfe zu einer \'normalen\' \\xe4rztlichen Option erkl\\xe4ren, geschweige denn sie glorifizieren will. Es ist vielmehr mein Anliegen, dazu beizutragen, sie vom Odium des Un\\xe4rztlichen, des Unerh\\xf6rten und Verwerflichen zu befreien" - das sagt der Autor, Internist, Mitgr\\xfcnder eines Hospizes und Vorsitzender einer Stiftung f\\xfcr Palliativmedizin. Michael de Ridder ist einer der wenigen, die sich \\xf6ffentlich dazu bekennen, Sterbehilfe zu leisten. Vor dem Bundesverfassungsgericht hat er erfolgreich gegen den Strafrechtsparagraphen 217 geklagt, der die gesch\\xe4ftsm\\xe4\\xdfige Suizidhilfe 2015 unter Strafe gestellt hatte. Nach der Karlsruher Entscheidung hat jeder B\\xfcrger in Deutschland das Recht, sein eigenes Leben von eigener Hand zu beenden und dabei Hilfe in Anspruch zu nehmen - eine gesetzliche Neuregelung steht aus.De Ridder schildert sowohl Beispiele aus seiner Praxiserfahrung als auch prominente historische F\\xe4lle wie etwa Sigmund Freud und Franz Kafka, f\\xfchrt aus, was er als \\xe4rztliche Aufgaben definiert, welche Fragen ihn bei Entscheidungen leiten und auch immer wieder zweifeln lassen. Er zeigt aber auch die Schwachstellen in unserem Gesundheitssystem, die es Schwerstkranken vielfach unm\\xf6glich machen, angemessene Hilfe zu erhalten, wenn alle anderen Optionen ersch\\xf6pft sind.'