Naturschutz und Schutzgebiete auf Kuba

Published: Dec. 13, 2004, 11 a.m.

Seit der Teilnahme Kubas an der Konferenz von R\xedo 1992 und mitbestimmt durch die weltpolitischen Ver\xe4nderungen ist in der aktuellen kubanischen Umweltpolitik eine Umorientierung unter Ber\xfccksichtigung des Nachhaltigkeitsprinzips in allen Dimensionen zu beobachten. Die Dissertation gibt einleitend einen \xdcberblick \xfcber die aktuellen Entwicklungen in der kubanischen Umweltpolitik. Weiter wird das im Rahmen des genannten Reformkurses im Jahre 1999 eingerichtete landesweite System von Schutzgebieten (Sistema Nacional de \xc1reas Protegidas \u2013 SNAP) eingehend analysiert. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den 14 Nationalparks des Landes. \nDiese dienen nach dem Gesetz zum SNAP zwei Hauptzielen, dem Naturschutz und der \xf6ffentlichen Nutzung. Bei der \xf6ffentlichen Nutzung werden Umweltbildung, dabei vorrangig die der eigenen Bev\xf6lkerung, \xd6ffentlichkeitsarbeit und, entsprechend der Entwicklungspolitik des Landes, internationaler Tourismus unterschieden.\nIn einzelnen Fallstudien werden zwei ausgew\xe4hlte Nationalparks auf Kuba, der Alexander von Humboldt-Nationalpark (Ostkuba) und der Nationalpark Vi\xf1ales (Westkuba), zun\xe4chst naturr\xe4umlich und sozio\xf6konomisch charakterisiert. In einem komparativen Ansatz werden die beiden Hauptaktivit\xe4ten des Nationalparkmanagements in den Untersuchungsgebieten, Tourismus und Umweltbildung, gegen\xfcbergestellt. Die politischen und \xf6konomischen Rahmenbedingungen, welche in dieser Arbeit den Fallstudien vorangestellt er\xf6rtert werden, sind dabei f\xfcr jede der beiden Schutzgebietsverwaltung gleich. Die Spielr\xe4ume des Managements bei der Realisierung ihrer Aktivit\xe4ten werden jedoch unterschiedlich genutzt. Die dabei auftretenden Probleme stehen im Zusammenhang mit der finanziellen Situation der Schutzgebiete aber auch mit inhaltlichen bzw. organisatorischen M\xe4ngeln. Die im Rahmen der Dissertation formulierten handlungsorientierten Empfehlungen tragen zur Probleml\xf6sung in den untersuchten Nationalparks bei. \nDurch das Management des Nationalparks sollen Ertr\xe4ge aus dem Schutzgebiet auch den Gemeinden des direkten Umlandes bzw. der Region zu Gute kommen. Um dies zu erreichen, ist ein effektives Nationalparkmanagement unbedingt notwendig. Die Basis f\xfcr ein modernes professionelles Schutzgebietsmanagement bilden Monitoringsysteme f\xfcr die Managementeffektivit\xe4t. Die World Commission on Protected Areas (WCPA) verf\xfcgt \xfcber ein entsprechendes Rahmenwerk zur Effektivit\xe4tsbewertung, welches in der vorliegenden Arbeit auf die beiden kubanischen Untersuchungsgebiete angewendet wurde, deren Administrationen bislang nicht mit solchen Bewertungssystemen arbeiten. F\xfcr beide untersuchten Nationalparks sind darauf basierend Handlungsempfehlungen f\xfcr das allgemeine Schutzgebietsmanagement erarbeitet worden. Die Demonstration der N\xfctzlichkeit von Monitoringsystemen f\xfcr die Managementeffektivit\xe4t im Rahmen der vorliegenden Arbeit leistet hierbei einen Beitrag zur Professionalisierung des handlungsorientierten Nationalparkmanagements in den Untersuchungsgebieten.