Krankenhausplanung unter Bedingungen der German-Diagnosis Related Groups

Published: Nov. 29, 2005, 11 a.m.

Mit der Einf\xfchrung eines fallpauschalierten Verg\xfctungssystems f\xfcr die Finanzierung von Krankenhausleistungen, den German-Diagnosis Related Groups (G-DRGs), sollen Wirtschaftlichkeitsreserven sowie Qualit\xe4tsverbesserungen erreicht werden. Im Gegensatz zum bisherigen Finanzierungssystem, bei dem die H\xf6he der Verg\xfctung nach der Anzahl der Behandlungstage berechnet wurde und bei dem die individuellen Kostenstrukturen der einzelnen Krankenh\xe4user zum Tragen kamen, beruhen die G-DRGs auf der medizinisch orientierten Gruppierung von Fallgruppen mit einem \xe4hnlichen Ressourcenverbrauch. Diese Durchschnittspreise bewirken eine Umverteilung der Geldstr\xf6me von den vergleichsweise ineffizienten zu den besonders effizienten Krankenh\xe4usern. Das Funktionieren des G-DRG-Systems h\xe4ngt entscheidend von der Gestaltungsfreiheit ab, die den Krankenh\xe4usern und den Krankenkassen bei der zuk\xfcnftigen Gestaltung und Verteilung der notwendigen Krankenhausleistungen zugestanden wird.\nDem steht derzeit die Krankenhausplanung der Bundesl\xe4nder diametral entgegen, weil diese \xfcblicherweise als angebotsorientierte Kapazit\xe4tsplanung ausgestaltet ist, bei der f\xfcr festgelegte Standorte der Umfang und die Fachrichtung der vorzuhaltenden Betten vorgegeben wird. Ein Festhalten an dieser Kapazit\xe4tsplanung w\xfcrde die Ziele der G-DRGs unterlaufen. Trotzdem verbleibt bei den Bundesl\xe4ndern die Aufgabe, f\xfcr eine fl\xe4chendeckende und wohnortnahe Versorgung der Bev\xf6lkerung mit Krankenhausleistungen zu sorgen. Als zentrales Instrument daf\xfcr ist vorgesehen, dass die Bundesl\xe4nder abweichend von den Vereinbarungen zwischen Krankenh\xe4usern und Krankenkassen bei Gef\xe4hrdung der Versorgung einzelnen Krankenh\xe4user einen Sicherstellungszuschlag zugestehen k\xf6nnen. F\xfcr die Sicherstellung der station\xe4ren Notfallversorgung ist ein entgegengesetzter Anreizmechanismus vorgesehen. Hier m\xfcssen diejenigen Krankenh\xe4user eine finanzielle Einbu\xdfe hinnehmen, die aus dieser Versorgung ausscheiden. Damit wird die Aufrechterhaltung der station\xe4ren Notfallversorgung auch eine betriebswirtschaftliche Abw\xe4gung, ob die Vorhaltung bestimmter Einrichtungen teurer ist als die Inkaufnahme eines Abschlages pro erbrachter Leistung. Schlie\xdflich kann die Vorgabe von Mindestmengen, von der die weitere Erbringung der entsprechende Leistungen abh\xe4ngig gemacht wird, deutliche Einschr\xe4nkungen f\xfcr die regionale Verf\xfcgbarkeit station\xe4rer Leistungen bewirken.\nDerzeit stehen den Bundesl\xe4ndern keine geeigneten Instrumente zur Verf\xfcgung, um die aktuelle Versorgungssituation zu erheben und zu bewerten und ggf. abzuw\xe4gen, ob Planungseingriffe notwendig sind. Im Rahmen dieser Untersuchung werden mit sog. Angebots- und Nachfrageprofilen GIS-basierte Instrumente vorgestellt, mit denen zentrale Planungsparameter abgebildet werden k\xf6nnen: Entfernung zur Bev\xf6lkerung, Kapazit\xe4ten sowie Umfang der potentiell zu versorgenden Bev\xf6lkerung. Durch die exemplarische Umsetzung im Untersuchungsgebiet konnte die grunds\xe4tzliche Eignung dieser Instrumente bei der Bearbeitung der zuk\xfcnftigen Planungsfragen gezeigt werden. Gleichzeitig bilden diese Instrumente einen Ausgangspunkt f\xfcr die Entwicklung eines umfassenden GIS-basierten Monitoringkonzeptes f\xfcr die Krankenhausplanung, mit dem \xfcber die Integration und Verkn\xfcpfung unterschiedlicher und voneinander unabh\xe4ngiger Daten sowohl kurzfristige Analysen von Versorgungssituationen als auch mittelfristige Bedarfsprognosen sowie Simulationsmodelle umgesetzt werden k\xf6nnen.