Ziel der vorliegenden Arbeit war es, verschiedene physiologische Parameter hinsichtlich ihres Einflusses auf die Kolonisierungs- und Plasmidtransfereffizienz von P. chlororaphis SPR044 in der Rhizosph\xe4re von A. thaliana zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden TnMod-Insertionsderivate mit Ver\xe4nderungen "Quorum-Sensing"-regulierter Funktionen untersucht. Dar\xfcber hinaus sollten Auswirkungen von pJP4 auf die Fitness von SPR044 festgestellt werden. Weiterhin sollte eine Strategie zur in situ-Detektion plasmid-tragender St\xe4mme in der Rhizosph\xe4re entwickelt werden. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:\nDas nat\xfcrliche Isolat P. chlororaphis SPR044 produzierte BHSL, 3-OH-OHSL und ein weiteres, bisher nicht identifiziertes Acyl-HSL. Alle drei Acyl-HSLs wurden ebenfalls von den PCN-negativen SPR044-Derivaten sowie vom PCN-\xdcberproduzierer produziert, nicht jedoch von den "Quorum-Sensing"-negativen Derivaten.\nEntsprechend der regulatorischen Funktion der Acyl-HSLs zeigten quantitative Analysen eine Korrelation zwischen der Menge von produzierten Acyl-HSLs, antimikrobiellen Metaboliten und extrazellul\xe4ren Proteasen. Die einzige Ausnahme bildete der PCN-\xdcberproduzierer. Dessen PCN-\xdcberproduktion basiert vermutlich auf einer Ver\xe4nderung des LPS und nicht auf der Ausschaltung eines negativen Regulators.\nIn Einzelkultivierungs-Experimenten zeigte sich nach 14 Tagen kein Unterschied zwischen den Populationsgr\xf6\xdfen des Wildtyps und der Derivate. Nach 28 und 42 Tagen war die Population des Wildtyps gleich gro\xdf wie die des PCN-negativen Derivats und signifikant gr\xf6\xdfer als die des gacS-negativen Derivats und des PCN-\xdcberproduzierers. In Kokultivierungs-Experimenten war die Population des gacS-negativen Derivats hingegen stets gleich gro\xdf wie die des Wildtyps. Eine Erkl\xe4rung dieses Ph\xe4nomens konnte durch Untersuchung der Wachstumskinetiken in Fl\xfcssigkultur erbracht werden. Die "Quorum-Sensing"-negativen Derivate wiesen eine stark verk\xfcrzte Lag-Phase und eine reduzierte Produktion des f\xfcr die station\xe4re Phase spezifischen Sigmafaktors Rpos auf. Dies f\xfchrte nach Koinokulation mit anderen Bakterien offenbar zu einer Aufhebung des selektiven Nachteils. Vermutlich nutzen die gacS-negativen St\xe4mme komplexe C-Quellen, die durch die Enzyme des Wildtyps zug\xe4nglich gemacht werden und profitieren dar\xfcber hinaus von der verk\xfcrzten Lag-Phase.\nDie Frequenz des konjugativen pJP4-Transfers von SPR044 zu R. eutropha ist unabh\xe4ngig von "Quorum-Sensing"- und PCN-Produktion.\nDie Transformation mit pJP4 per se hatte keinen negativen Einfluss auf die Rhizosph\xe4re-Kolonisierungseffizienz von SPR044. Lag jedoch zus\xe4tzlich abiotischer oder biotischer Stress vor, manifestierte sich die metabolische Last durch pJP4 in einer verringerten Populationsgr\xf6\xdfe. Dieser Effekt war unabh\xe4ngig vom "Quorum-Sensing"-System und der PCN-Produktion von SPR044.\nVirB5 von A. tumefaciens assembliert in einer h\xf6hermolekularen Struktur, die durch Scherkr\xe4fte von der Zelle gel\xf6st und mittels Ultrazentrifugation sedimentiert werden kann. Bei verschiedenen Reinigungsschritten wurde eine Kofraktionierung mit der Haupt-Piluskomponente VirB2 beobachtet. VirB5 ist somit eine Nebenkomponente des T-Pilus. Das homologe Protein TraC aus dem IncN-Plasmid \xfcbt vermutlich eine \xe4hnliche Funktion in pKM101-determinierten Pili aus. Zellfraktionierung pJP4-tragender P. chlororaphis-Zellen und Detektion mit spezifischen Antiseren deuten darauf hin, dass TrbC und TrbF Haupt- und Nebenkomponente pJP4-determinierter Pili sind. Bei TrbH handelt es sich um ein membran-assoziiertes Lipoprotein. \nDie Detektion pJP4-tragender Bakterien aus der Rhizosph\xe4re war mit den TrbF- und TrbH-spezifischen Antiseren in situ m\xf6glich. Das TrbF-spezifische Antiserum erm\xf6glichte die Erkennung IncP-Plasmid-tragender Bakterien. Das TrbH-spezifische Antiserum erm\xf6glichte eine zus\xe4tzliche Unterscheidung zwischen IncPa- und IncP\xdf-Plasmid-tragenden Zellen. Eine Kombination der Immunfluoreszenz-Analyse mit FISH erwies sich als geeignet f\xfcr die Detektion von pJP4-Transfer zwischen SPR044 und R. eutropha in der Rhizosph\xe4re von A. thaliana.