Wie werden wir die Korruption los?

Published: Oct. 15, 2021, 4 a.m.

b'\\xd6sterreich wird derzeit von einer Korruptionsaff\\xe4re ersch\\xfcttert \\u2013 schon wieder. "So sind wir nicht", sagte Bundespr\\xe4sident Alexander Van der Bellen, nachdem das Ibiza-Video 2019 ans Tageslicht gekommen war. Aber sind wir wirklich nicht so? Und was k\\xf6nnten wir unternehmen, um Korruption \\u2013 in \\xd6sterreich und weltweit \\u2013 einzud\\xe4mmen?\\n\\nDazu ist der Korruptionsexperte Martin Kreutner zu Gast im Podcast Edition Zukunft. Er war Generalsekret\\xe4r der Internationalen Antikorruptionsakademie in Wien, leitet das Bundesamt f\\xfcr Interne Angelegenheiten und ist Mitinitiator des Antikorruptions-Volksbegehrens.\\n\\n"Korruption steht sicher nicht in der DNA der \\xd6sterreicherinnen und \\xd6sterreicher", gibt Kreutner Van der Bellen recht. Was die Kleinkorruption angeht, habe sich hierzulande in den letzten Jahrzehnten sehr viel zum Positiven ver\\xe4ndert. Fr\\xfcher sei es durchaus \\xfcblich gewesen, bei der Beantragung eines Reisepasses oder einer Gewerbeberechtigung eine Schillingnote dazuzulegen. Auf diese Idee w\\xfcrde heute niemand mehr kommen \\u2013 und das sei auch gut so, sagt Kreutner. Schlie\\xdflich freut sich jeder \\xfcber faire Behandlung.\\n\\nNur wo ma\\xdfgebliche Entscheidungstr\\xe4ger aus Politik, Wirtschaft und Medien zusammenkommen und sich Dinge "in fast schon kuscheliger Kl\\xfcngelei ausschnapsen", scheint \\xd6sterreich noch ein Problem zu haben, sagt Kreutner. Die Ibiza-Aff\\xe4re habe das aufgezeigt, die \\xf6ffentliche Wahrnehmung sich aber vor allem auf zwei Politiker beschr\\xe4nkt. Dabei habe sich nun herausgestellt, "dass die beiden Herren dort offenbar von Dingen gesprochen haben, die sie von anderen aus dem politischen Alltag kennen", sagt der Korruptionsexperte.\\n\\nWas also tun, um Korruption einzud\\xe4mmen? Die Forschung ist sich einig, dass die Bek\\xe4mpfung auf vier S\\xe4ulen fu\\xdft: Pr\\xe4vention, Bildung, Sanktionen und internationale Kooperation. Aus anderen Staaten k\\xf6nne man sich durchaus einiges abschauen, "das eine Land, das man als Blaupause nehmen kann", gibt es laut Kreutner allerdings nicht. Die nordischen L\\xe4nder, Singapur oder Neuseeland st\\xfcnden aber sehr gut da. "Dort werden Sie es sehr schwer haben, jemanden zur Korruption zu bewegen", sagt Kreutner. Die perfekte Welt werde es zwar nie geben. Die Akzeptanz f\\xfcr Korruption sinkt jedoch. Ge\\xacrade jetzt \\xf6ffne sich deshalb ein "Window of Opportunity", im Rahmen dessen man mit einigen wenigen Ver\\xe4nderungen viel erreichen k\\xf6nne.'