Wie die "essbare Stadt" der Zukunft aussehen konnte

Published: April 15, 2022, 4 a.m.

b'Kommt der Fr\\xfchling, erwacht auch die Gartensaison wieder zum Leben. Viele Menschen graben ihren Garten um, setzen Pflanzen ein und z\\xfcchten vielleicht neues Obst und Gem\\xfcse \\u2013 nicht nur am Land, sondern immer \\xf6fter auch in der Stadt. Denn das urbane Garteln boomt, vor allem seit der Pandemie. Immer \\xf6fter werden Lebensmittel direkt in der Stadt produziert. "Essbare Stadt", sagt Ina S\\xe4umel, \\xd6kologin an der Humbold-Universit\\xe4t zu Berlin, zu diesem Konzept im Podcast-Gespr\\xe4ch.\\n\\nNeu ist die Idee, Lebensmittel in St\\xe4dten zu produzieren, nicht: Schon vor Jahrhunderten geh\\xf6rte der beackerte Garten zur Stadtentwicklung dazu. Erst in den vergangenen 60 bis 70 Jahren seien diese Strukturen immer mehr aus den St\\xe4dten verdr\\xe4ngt worden, sagt S\\xe4umel.\\n\\nDass die Nahrungsproduktion nun wieder in die St\\xe4dte zur\\xfcckkehrt, begr\\xfc\\xdft die Expertin. Denn einerseits k\\xf6nnen mit den neuen Gartenprojekten zus\\xe4tzliche Lebensmittel lokal erzeugt werden. Dazu geh\\xf6rt nicht nur herk\\xf6mmliches Obst und Gem\\xfcse, sondern etwa auch Pilze, die sich besonders gut in Kellern und Garagen z\\xfcchten lassen, oder Insektenfarmen, die auf immer mehr Akzeptanz sto\\xdfen. Andererseits k\\xf6nne das gemeinsame Garteln in der Stadt Menschen zusammenbringen, die sonst weniger miteinander zu tun haben. "Die Menschen treffen sich dort, kommen miteinander ins Gespr\\xe4ch und werden in die Stadtentwicklung miteinbezogen", sagt S\\xe4umel.\\n\\nVorzeigebeispiele f\\xfcr solche urbanen Gartenprojekte gibt es laut der Expertin einige. So habe es beispielsweise die kubanische Hauptstadt Havanna geschafft, einen Gro\\xdfteil des konsumierten Gem\\xfcses vor Ort zu produzieren. Montevideo wiederum, die Hauptstadt Uruguays, nutze das Konzept vor allem f\\xfcr die Umweltbildung, um etwa Sch\\xfcler durch Schulg\\xe4rten n\\xe4her an die Produktion von Lebensmitteln heranzuf\\xfchren und ihnen Wissen \\xfcber deren Herkunft und Nachhaltigkeit zu vermitteln.\\n\\nNicht alle Projekte lassen sich auf jede Stadt umlegen. Oftmals m\\xfcsse man mit verschiedenen Ans\\xe4tzen experimentieren, sagt S\\xe4umel. Aber immer m\\xfcsse man dabei die Bewohner miteinbinden. Im Podcast spricht S\\xe4umel zudem dar\\xfcber, welche Rolle Vertical Farming k\\xfcnftig spielen wird und welche Tipps jeder selbst beim Anbau von Lebensmitteln in der Stadt beachten sollte.'