Urban Farming: Kommt das Gemuse bald aus der Stadt?

Published: July 9, 2021, 4 a.m.

b'Man sieht sie in Wien, Graz, Salzburg und und vielen anderen St\\xe4dten auf der ganzen Welt immer \\xf6fter: Gem\\xfcsebeete mitten in der Stadt. Urban Farming nennt man es, wenn Kr\\xe4uter, Obst und Gem\\xfcse zwischen Wohnblocks, in Parks oder am Stra\\xdfenrand wachsen. Seit Jahren ist der Trend zum Stadtbeet ungebrochen. Der Bewegung geht es nicht nur ums Essen. Doch woher kommt die Faszination f\\xfcr das Garteln in der Stadt?\\n\\nCordula F\\xf6tsch vom Wiener Verein Gartenpolylog sieht viele Motive f\\xfcr das Stadtg\\xe4rtnern. "Viele Menschen wollen wissen, wo ihr Gem\\xfcse herkommt", sagt sie im Podcast. "Und das auch ihren Kindern beibringen."\\n\\nLandwirtschaft in der Stadt sei an sich nichts Neues und wurde schon im Mittelalter praktiziert. Erst seit den 1970er-Jahren aber will die Urban-Farming-Community auch als politische Bewegung verstanden werden. Damals eigneten sich Aktivisten in New York verwahrlosten Raum in der Stadt an. Kunstinstallationen und kleine G\\xe4rten sollten vor allem die Nachbarschaft zusammenbringen.\\n\\nDer Community-Aspekt ist der Bewegung bis heute erhalten geblieben. Oft bekomme F\\xf6tsch aus den G\\xe4rten die R\\xfcckmeldung, dass aus einer anonymen Nachbarschaft eine richtige Gemeinschaft wird. "Leute erz\\xe4hlen, dass sie zwischen Wohnung und Gesch\\xe4ft pl\\xf6tzlich f\\xfcnfmal gegr\\xfc\\xdft werden", sagt F\\xf6tsch.\\n\\nTrotzdem klebt an den Gemeinschaftsg\\xe4rten oft ein elit\\xe4res Image: Warum z\\xe4unt man den ohnehin knappen \\xf6ffentlichen Raum ein, nur damit ein kleiner Kreis seinem Hobby nachgehen kann? "Jeder der ein Auto parkt, eignet sich auch \\xf6ffentlichen Raum an \\u2013 und dar\\xfcber wird viel weniger diskutiert", kontert F\\xf6tsch. Dem Bobo-Image arbeite Gartenpolylog entgegen: Der Verein wolle auch sozial und \\xf6konomisch benachteiligte Menschen das Garteln im Gr\\xe4tzel erm\\xf6glichen. Schlie\\xdflich sei es eine T\\xe4tigkeit, die sich durch alle sozialen Schichten und Kulturen zieht.\\n\\nIm Podcast spricht F\\xf6tsch au\\xdferdem dar\\xfcber, wie man auch ohne gr\\xfcnen Daumen einen Garten starten, wie es mit Tieren in der Stadt aussieht und warum auch Nicht-G\\xe4rtner von den Cityfarmen profitieren. Von der Politik fordert sie, die Stadtg\\xe4rten st\\xe4rker zu f\\xf6rdern \\u2013 obwohl Ackerbau am Land wohl immer effizienter sein wird als in der Stadt.'