Kapitel 3, Vers 2: Prosopagnosie

Published: Aug. 13, 2020, 10:01 p.m.

Prosopagnosie, oft auch (fälschlich) "Gesichtsblindheit" genannt, bezeichnet das Phänomen, wenn Menschen Gesichter nicht (wieder-) erkennen können. Natürlich sehen sie ein Gesicht, sie sind also nicht blind. Sie können auch Emotion, Geschlecht und Attraktivität einschätzen. Aber bei der nächsten Begegnung können sie dann sehr wahrscheinlich nicht beurteilen, ob ihnen dieses Gesicht vertraut ist. Fähigkeiten wie Intelligenz sind nicht betroffen. Deshalb ist "Teilleistungsstörung" ein besserer Begriff—noch besser: kognitive Dysfunktion oder Teilleistungsschwäche. Der Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre engagiert sich seit vielen Jahren in der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aufarbeitung des Phänomens. Pia Deininger beispielsweise arbeitet am Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre und hat den Comic "Max und die Gesichter" gezeichnet, der Verständnis für Prosopagnosie wecken soll -- bei Kindern und bei Erwachsenen. In dieser Folge sprechen CCC, Niklas und Marius über dieses Phänomen, das rund 2,5 Prozent aller Menschen betrifft—und das sind alleine in Deutschland ZWEI MILLIONEN MENSCHEN!