Die Studie im Rahmen der Magisterarbeit \u201eLobbying \u2013 Wei\xdfer Fleck an der Nahtstelle zwischen Politik und Wirtschaft\u201c zeigt die Struktur eines Lobbyingnetzwerkes und das Einflusspotential der verschiedenen Akteure mit Hilfe der Netzwerkanalyse auf. Im Kern stand die Frage, ob innerhalb der Gruppe der Lobbyisten ein Machtzuwachs f\xfcr Public Affairs-Beratungen gegen\xfcber den Verb\xe4nden empirisch nachweisbar ist. \nIn der ersten Phase eines zweistufigen Designs wurde zun\xe4chst die Zusammensetzung des Lobbyingnetzwerkes bei den Beratungen zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das im August 2004 in Kraft getreten ist, veranschaulicht. In der Hauptuntersuchung wurde das Beziehungsnetzwerk der beteiligten Akteure anhand der H\xe4ufigkeit der Kontakte und der Intensit\xe4t des Informationstransfers zwischen den Akteuren analysiert. Angaben zu Kontakth\xe4ufigkeit und Informationstransfer wurden nur dann als g\xfcltig anerkannt, wenn Ego und Alter, also beispielsweise der Sender und der Empf\xe4nger von Informationen, diese best\xe4tigten. \nVon 29 in der ersten Phase identifizierten Akteuren, darunter acht Mitgliedern des Deutschen Bundestages, zwei Staatssekret\xe4ren und zwei Referatsleitern aus zwei Ministerien, f\xfcnf Verbandsvertretern, zwei Beratern und Public-Affairs-Verantwortlichen aus zehn Unternehmen, beteiligten sich insgesamt 23 an der Hauptstudie. Dies entspricht einer R\xfccklaufquote von knapp 80 Prozent.\nEs zeichnete sich ab, dass die Verb\xe4nde \xfcber einen exklusiven Zugang zum politischen Entscheidungszentrum verf\xfcgen, w\xe4hrend die Beratungen stets an der Peripherie des Netzwerkes angesiedelt sind. Dar\xfcber hinaus sind die Verb\xe4nde zusammen mit den Abgeordneten ma\xdfgeblich f\xfcr die Konstitution und den Fortbestand des Netzwerkes verantwortlich. F\xfcr einen Wandel im Bereich des Lobbyings spricht, dass ein Teil der befragten Unternehmen sehr enge Kontakte zu den politischen Entscheidern aufweist. Diese Unternehmen verfolgten bei den Beratungen zur EEG-Novelle eine zweigleisige Strategie: Neben der klassischen Lobby-Arbeit der Verb\xe4nde erh\xf6hen sie den Druck auf die politische Elite durch eigene, sehr gezielte Lobbying-Aktivit\xe4ten. Entgegen anders lautenden \xc4u\xdferungen in der Branche muss demnach res\xfcmiert werden, dass die Beratungsunternehmen nur eine geringe Rolle spielen und die Unternehmen vielmehr eigene Expertise anreichern, um Lobbyaufgaben effizient zu bew\xe4ltigen.