Gudrun unterh\xe4lt sich in dieser Episode mit Marcel Schweiker. Marcel arbeitet in der KIT-Fakult\xe4t f\xfcr Architektur im Fachgebiet Bauphysik & Technischer Ausbau. Die Gruppe schl\xe4gt in ihren Themen Br\xfccken zum Bauingenieurwesen, dem Maschinenbau und der Psychologie. Sie interessieren sich f\xfcr L\xf6sungen im Neubau und Bestand, die langfristig hohen Nutzungskomfort mit niedriger Umwelt- und Ressourcenbelastung verbinden. Marcel hat Architektur in Kassel studiert und sich dabei mehr und mehr f\xfcr die Rolle des Menschen im umbauten Raum interessiert. Deshalb hat er das Architekturstudium durch ein Erg\xe4nzungsstudium Technik-, Wirkungs- und Innovationsmanagement abgerundet. Parallel hat er noch ein Zusatzstudium Energie und Umwelt absolviert und ist zertifizierter Geb\xe4udeenergieberater. Im Anschluss hat er sich f\xfcr eine Promotion in Japan entschieden. An der Tokyo City University (Laboratory for Built Environmental Research) wurde er 2010 in Umweltinformationswissenschaften promoviert. Seitdem ist er am KIT t\xe4tig und hat sich inzwischen auch hier habilitiert. Ein sch\xf6nes Anschauungsobjekt f\xfcr die Themen des Gespr\xe4ches ist das 2015 bezogene Kollegiengeb\xe4ude Mathematik. Der erste Sommer im Haus begann n\xe4mlich schon mit dem Einzug im April 2015. Damals hatte man sich erhofft, mit den n\xf6tigen Beschattungsma\xdfnahmen f\xfcr das Atrium noch etwas Zeit zu haben und das Geb\xe4ude bezogen, obwohl die Technik noch nicht funktionierte. In mehreren Schritten sind inzwischen die geplanten Ma\xdfnahmen f\xfcr die L\xfcftung und Beschattung des Geb\xe4udes im Wesentlichen in Betrieb gegangen und zeigen sich als durchaus geeignet, einen Komfort auch im Sommer zu erm\xf6glichen. Trotzdem hat an dem sehr sonnigen Februartag des Gespr\xe4ches, die niedrig stehende Sonne das B\xfcro sehr aufgeheizt. Im Sommer sorgt die Regelung der Au\xdfenbeschattung rechtzeitig f\xfcr Verdunklung - im Winter h\xe4tte Gudrun selbst vor der Mittagspause f\xfcr Beschattung sorgen m\xfcssen, um das zu vermeiden. Schon sind Marcel und Gudrun mitten im Gespr\xe4ch \xfcber das f\xfcr und wider von Kontrolle durch zentrale Modelle oder durch die Personen im Raum. Ein Forschungsergebnis ist dass, die empfundene Kontrolle sich auf das thermische Empfinden der Personen auswirkt. Ob man ein Fenster prinzipiell \xf6ffnen kann oder nicht hat Einfluss auf thermische Zufriedenheit. Solche Experimente werden z.B. im Raumklimateststand LOBSTER der Arbeitsgruppe durchgef\xfchrt. Dort werden experimentelle Studien durchgef\xfchrt, w\xe4hrend derer die Studienteilnehmer*innen unter unterschiedlichen Temperatur- und Lichtbedingungen arbeiten. Es werden dabei auch physiologische Reaktionen des K\xf6rpers gemessen. Der Teststand hat eine etwa 10mx10m gro\xdfe Grundfl\xe4che und enth\xe4lt zwei B\xfcror\xe4ume. Es ist eine Temperaturregelung \xfcber alle W\xe4nde (inkl. Decke und Boden) m\xf6glich. So ist es auch m\xf6glich, Bedingungen au\xdferhalb der Norm zu untersuchen. Man wei\xdf, dass sich der menschliche K\xf6rper an warme Temperaturen anpassen kann. \xdcberhaupt ist die Wahrnehmung der Temperatur relativ (...)