Nullnummer

Published: Dec. 3, 2015, 7:30 a.m.

Die Nullnummer eines Podcasts behandelt die Hintergr\xfcnde, Themen und Motivation f\xfcr die Reihe. Dazu ist Nele Heise zu Besuch nach Karlsruhe gekommen, und spricht mit Gudrun Th\xe4ter und Sebastian Ritterbusch \xfcber Podcasts, Wissenschaftskommunkation und den Modellansatz. Nele Heise, M.A., (@neleheise) ist freie Medienforscherin, Mitglied der Graduate School am Research Center Media and Communication Hamburg und besch\xe4ftigt sich in ihrem Promotionsprojekt mit den technischen und sozialen Rahmenbedingungen von Podcasting. Von 2005 bis 2011 studierte sie Kommunikationswissenschaft an der Universit\xe4t Erfurt und war anschlie\xdfend bis Sommer 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem DFG-Projekt 'Die (Wieder-)Entdeckung des Publikums' am renommierten Hans-Bredow-Institut f\xfcr Medienforschung an der Universit\xe4t Hamburg. Als freie Medienforscherin setzt sie sich in Vortr\xe4gen, Gastartikeln, Workshops oder Paneldiskussionen mit Prozessen und Folgen des digitalen Wandels, ethischen Aspekten der Onlinekommunikation oder medialer Teilhabe auseinander. Nele kommt urspr\xfcnglich aus der freien Radio-Szene und hat 2003/2004 die Th\xfcringen-Redaktion der Jugendzeitschrift SPIESSER aufgebaut. Im Haus der Fakult\xe4t f\xfcr Mathematik am Karlsruher Institut f\xfcr Technologie (KIT) befindet sich auch das Nationale Institut f\xfcr Wissenschaftskommunikation (NaWik) und Nele Heise wurde von Prof. Dr. Annette Lessm\xf6llmann eingeladen, im assozierten Master-Studiengang Wissenschaft - Medien - Kommunikation vorzutragen: In Wissen to Go (Folien) stellte sie die Frage: "Was hat Wissenschaftskommunikation mit Podcasts zu tun?". Sie kam neben der Einf\xfchrung in Podcasts und aktuellen Themen der Wissenschaftskommunikation zu Formaten, die von Wissenschaffenden selbst getragen werden. Besondere Beispiele waren hier Methodisch inkorrekt, der KonScience Podcast und nat\xfcrlich auch der BredowCast, der mit von ihr initiiert wurde. Diese Darstellung der Wissenschaft, fernab von Hierarchien, sieht sie als ein Produkt des Digitalen Wandels, das zeigt, welche neuen Rollen und Modelle sich in der Wissenschaftskommunikation etablieren k\xf6nnten. Der Podcast SciComm \u2013 wissen, was l\xe4uft von den Studierenden des Studiengangs befasst sich entsprechend offensiv mit den aktuellen Themen der Wissenschaftskommunikation und dem Bild der Wissenschaft in den Medien: In SciComm Folge 2 im Gespr\xe4ch mit Dr. Sven Stollfu\xdf geht es um die Nerds in Big Bang Theory oder CSI und das daraus resultierende Bild der Wissenschaft. F\xfcr den Modellansatz Podcast war der von der DLR und ESA ins Leben gerufene Raumzeit Podcast ein pr\xe4gendes Element, in dem die Gespr\xe4che komplexe Themen nicht scheuen oder simplifizieren, sondern sie in der erforderlichen Breite spannend erkl\xe4ren und so die H\xf6rerschaft ernst nehmen. Dieser Ansatz scheint sich auch daran zu best\xe4tigen, dass das vergleichsweise komplizierte Thema der L-Funktionen in der Zahlentheorie eine der gefragtesten Folgen des Modellansatz Podcasts ist. Dies steht im erstaunlichen Widerspruch zum Selbstverst\xe4ndnis der Wissenschaft in abstrakteren Themenbereichen, bei denen oft von einem Desinteresse der \xd6ffentlichkeit ausgegangen wird. Viele Gespr\xe4chspartnerinnen im Podcast sind am Ende positiv \xfcber die Art der Themenbehandlung \xfcberrascht, und das liegt sicher auch an den Eigenheiten des besonderen Mediums. Der Podcasts ist laut Tim Pritlove das "mit Abstand pers\xf6nlichste Medium \xfcberhaupt". Der Raum f\xfcr Fragen, f\xfcr die Themen selbst statt Klischees, erleichtert die Kommunikation f\xfcr die Wissenschaffenden ungemein. So werden auch Ideen, Fehlschl\xe4ge und \xfcberraschende Ans\xe4tze der Forschenden zu einem faszinierenden und lehrreichen Kommunikationsthema im Gegensatz zu Publikationen oder vereinfachenden Zusammenfassungen, die sich oft nur auf Resultate reduzieren. Gleichzeitig wird den Forschenden auf eine sehr menschliche Art die M\xf6glichkeit geboten, \xfcber ihre mathematischen Ideen, die Faszination und Ergebnisse ihrer Arbeit zu sprechen. (...)