Gudrun ist zu Gast bei der Gleichstellungsbeauftragten der FU in Berlin, um \xfcber ihr MINToring-Projekt zu reden. Das ist seit einiger Zeit eine Einladung an Sch\xfclerinnen zum Einstieg in die Physik und Informatik. Das Projekt entwickelte daf\xfcr eine Reihe von Angeboten, n\xe4mlich: alle 2 Wochen werden verschiedene Workshops an der FU veranstaltet (ab der 7. Klasse); es werden Betriebspraktika in den Fachbereichen Physik und Informatik vermittelt und begleitet (ab der 9.Klasse); Tage an der Uni im Herbst, in denen man in Vorlesungen der Informatik, Physik und Bioinformatik hineinschnuppern kann; Workshops an den Schulen. Gudrun spricht au\xdfer mit der Frauenbeauftragten Mechthild Koreuber (Mathematikerin, promoviert in Wissenschaftsgeschichte) auch mit den beiden Koordinatorinnen des MINToring-Projekts Anette Dietrich (Koordinatorin Mathematik und Informatik) und Audrey Houillon (Koordination Physik). Audrey hat in M\xfcnchen Physik studiert und in Paris am CNRS im Gebiet Neurowissenschaften promoviert. Das ist ein interdisziplin\xe4res Forschungsthema zwischen Physik, Informatik, Psychologie und Biologie. An der TU Berlin hat sie eine Zeit als Postdoc im Gebiet computational Neuroscience gearbeitet und ist dann in die Jugend- und politische Bildung gewechselt bevor sie die Koordinationsstelle an der FU \xfcbernahm. Anette ist am Institut f\xfcr Informatik, hat in Erziehungswissenschaften \xfcber Geschlechter- und in der Rassismusforschung promoviert. Ausgangspunkt f\xfcr die Projektidee war f\xfcr Mechthild eine Erfahrung am Rande der Abiturfeier ihrer Tochter. Aus einem Physik Leistungskurs mit 50% M\xe4dchen wollte damals keines Physik studieren oder hatte dies als M\xf6glichkeit auch nur in Erw\xe4gung gezogen. Wieso? Sie dachte dar\xfcber nach, wie kann man junge Frauen und M\xe4dchen motivieren, sich f\xfcr diese F\xe4cher zu entscheiden und konkret etwas gegen den niedrigen Frauenanteil in den MINT-F\xe4chern tun? Sie stellte sich dabei zun\xe4chst ein Projekt vor, dass interessierte M\xe4dchen in der Abiturstufe anspricht. Interesse w\xfcrde sich z.B. \xfcber die Teilnahme an Leistungskursen herausfinden lassen. Das ist aber leider z.B. in der Informatik nicht durchf\xfchrbar. weil es dort fast keine Leistungskurse gibt. Au\xdferdem wurde schnell klar, dass man schon mit j\xfcngeren Sch\xfclerinnen beginnen sollte, um den \xdcbergang zu den Aktionen am Girls'day zu sichern, wo die FU f\xfcr Sch\xfclerinnen der Klassenstufen 5-10 j\xe4hrlich etwa 1000 Pl\xe4tze in ungef\xe4hr 80 kleinen Gruppen anbietet. Ein zentrales und einzigartiges Werkzeug im MINToring Projekt ist die M\xf6glichkeit zum Betriebspraktikum an der FU. So ein Praktikum ist in der 9. oder 10. Klasse f\xfcr 2-3 Wochen f\xfcr alle Berliner Sch\xfcler vorgesehen. Manche intessieren sich auch f\xfcr ein freiwilliges Praktikum in den Sommerferien. Es ist un\xfcblich, so ein Praktikum an einer Universit\xe4t durchzuf\xfchren. Vor allem aus dem Grund, dass sich wenige Menschen vorstellen k\xf6nnen, dass das geht. (...)