Im Bundesland Baden-W\xfcrttemberg (BW) ist die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern f\xfcr verschiedene Schulformen unterschiedlich geregelt. F\xfcr Lehrpersonen, die am Gymnasium Sch\xfclerinnen und Sch\xfcler bis zum Abitur begleiten wollen, ist die Ausbildung an den Universit\xe4ten vorgesehen, alle anderen erhalten ihre Ausbildung an den P\xe4dagogischen Hochschulen (PH). Auch an unsere Fakult\xe4t kommen Studierende mit dem Ziel, sp\xe4ter an Gymnasien Mathematik zu vermitteln. Es ist deshalb h\xf6chste Zeit, auch einmal \xfcber die Lehramtsausbildung an unserer Fakult\xe4t zu reden. Andreas Kirsch begleitet die Organisation der Lehramtsstudieng\xe4nge schon viele Jahre und war deshalb Gudruns Wunsch-Gespr\xe4chspartner zu diesem Thema. Prinzipiell m\xfcssen Lehramtskandidaten mindestens zwei F\xe4cher studieren, weshalb ihre Ausbildung (und ihr Abschluss) nur zum Teil in den H\xe4nden unserer Fakult\xe4t liegen kann. Generell ist der Lehramtsstudiengang deshalb auch durch eine Ordnung geregelt, die f\xfcr das ganze KIT (alle Fakult\xe4ten) gilt und sich an klaren Vorgaben des BW-Kultusministeriums orientieren muss. Hier wird dann auch festgelegt, wie gro\xdf der Anteil von p\xe4dagogischen/psychologischen Veranstaltungen ist, der neben den beiden Fachstudien-Anteilen absolviert werden muss. Viele Jahrzehnte war die Gymnasial-Lehramts-Ausbildung in BW an den Universit\xe4ten so geregelt, dass in den ersten Jahren das Studium Diplom und Lehramt Mathematik quasi identisch waren - und das in zwei F\xe4chern. Die Idee dahinter war, dass Personen, die das Bild von Mathematik in den K\xf6pfen unserer Kinder pr\xe4gen, selbst kompetente Mathematiker und dar\xfcber hinaus von ihrem Fach begeistert sind. Das Lehramtsstudium endete mit dem ersten Staatsexamen und wurde \xfcber eine anschlie\xdfende Schulpraxis-orientierte Ausbildung im Referendariat fortgesetzt, die mit dem zweiten Staatsexamen beendet wurde. Vor Ablegen des ersten Staatsexamens war auch das Anfertigen einer wissenschaftlichen Arbeit in einem der Unterrichtsf\xe4cher oder in P\xe4dagogik verpflichtend. Schon immer geh\xf6rte zur Lehramtsausbildung auch die Vermittlung von Didaktik im Fach Mathematik. Da es in BW keine Professuren f\xfcr Didaktik der Mathematik an den Universit\xe4ten gibt, wurden und werden f\xfcr diese Veranstaltungen h\xe4ufig Gastdozenten gewonnen. Seit 2008 \xe4nderte sich diese traditionelle Lehrerbildung an den Universit\xe4ten in BW St\xfcck f\xfcr St\xfcck in verschiedenen Aspekten grundlegend. Zun\xe4chst wurde der Anteil der Fachdidaktik sehr stark erh\xf6ht (was zwangsl\xe4ufig bedeutet, dass sich der wissenschaftliche Anteil im Faches verringerte, da das Studium nicht verl\xe4ngert wurde) - inklusive eines verpflichtenden Praxis-Semesters von 13 (inzwischen 12) Wochen an einer Schule. Mit Hilfe dieses Praktikums k\xf6nnen angehende Lehrpersonen rechtzeitig ausprobieren, ob der Schulalltag "etwas f\xfcr sie ist". Etwas sp\xe4ter wurden die Lehrinhalte in sogenannte Module gegliedert, die in der Regel schon im Verlauf des Studiums (nach Absolvieren des Moduls) gepr\xfcft werden. (...)