Vom 10. - 13. Mai 2018 fand im ZKM und in der Hochschule f\xfcr Gestaltung (HfG) die GPN18 statt. Dort traf Sebastian auf Bernd Sieker und sprach mit ihm um Unf\xe4lle mit Autopiloten mit Flugzeugen und Automobilen. Der Flugreiseverkehr ist inzwischen sehr sicher, es verbleibt aber ein Restrisiko, das man an den sehr seltenen Flugunf\xe4llen erkennen kann. Bernd untersucht nun die wenigen Abst\xfcrze gro\xdfer Airliner, die es noch gab, und fragt sich, wie es zu diesen Katastrophen kommen konnte. Beispiele f\xfcr Unfallursachen k\xf6nnen beispielsweise Ausf\xe4lle scheinbar weniger relevanter Systeme sein, wo von der Crew Entscheidungen getroffen werden, die sie f\xfcr sinnvoll halten, sich aber sp\xe4ter als problematisch herausstellen. Technische Sch\xe4den, die unmittelbar zum Absturz f\xfchren, sind inzwischen sehr selten. Und selbst scheinbare kritische Ausf\xe4lle wie Triebwerksausf\xe4lle werden ge\xfcbt und es gibt Prozeduren, wie man in diesen F\xe4llen das Flugzeug m\xf6glichst sicher landen k\xf6nnen sollte. Im Segelflug geh\xf6rt eine Au\xdfenlandung auf freiem Feld zum Normalbetrieb, wobei man nat\xfcrlich f\xfcr am Boden etwaig entstandenen Schaden aufkommen muss, falls der Landwirt darauf besteht. Eine entsprechende nicht genehmigte Sicherheits- oder Notlandung f\xfchrt bei Motorflugzeugen zur Auskunfts- oder Meldepflicht mit entsprechenden Auflagen zum Abtransport oder Erlaubnis zum Wiederstart. Bei der Untersuchung von Ungl\xfccksf\xe4llen geht der erste Blick auf offizielle Berichte oder Untersuchungen. So auch beim Air-France Flug 447 von 2009, wo ein Airbus A330-203 mitten \xfcber dem Atlantik pl\xf6tzlich verschwand. Erste Indizien auf das Ungl\xfcck wurden durch ACARS-System \xfcber Satellit empfangen, unter anderem \xfcber den Ausfall von Staurohren, mit denen die Geschwindigkeit des Flugzeugs gemessen wird. Das ist ein dramatischer Ausfall an Information, mit dem die Piloten aber umgehen k\xf6nnen m\xfcssten und der eigentlich nicht zu einem Absturz f\xfchren sollte, denn die Geschwindigkeit ist noch mittels anderer Sensoren erkennbar. Erste gefundene Wrackteile deuteten darauf hin, dass das Flugzeug fast senkrecht in horizontaler Lage auf das Wasser aufgeschlagen sein musste. Dies f\xfchrte auf die Vermutung, dass das Flugzeug \xfcberzogen wurde, bis es zum Str\xf6mungsabriss kam, und es daraufhin einfach herunterfiel. Nach Bergung des Flugschreibers best\xe4tigte sich der vermutete Ablauf. Er wurde durch einen \xfcberraschend kurzen Zeitraum von wenigen Minuten zwischen Fehlermeldung und Absturz aus Reiseflugh\xf6he belegt. Die Piloten m\xfcssen in der widerspr\xfcchlichen Situation gewesen sein, dass ihnen der Sink"flug" angezeigt wurde, w\xe4hrend die Nase des Flugzeugs nach oben zeigte, was laut Training normalerweise in diesem Flugzustand nicht m\xf6glich ist. Bei dem eingesetzten Fly-by-wire System w\xe4re eigentlich auch kein Str\xf6mungsabriss m\xf6glich gewesen. Nach Ausfall der Staurohre f\xfchrte nun die Verkettung zwischen unvorhersehbarem Flugzeugzustand und der dramatischen Fehlinterpretation durch die Piloten zum Absturz. (...)