Extremereignisse

Published: Jan. 29, 2015, 7:30 a.m.

Sebastian Lerch befasst sich mit der Vorhersage von Extremereignissen, zum Beispiel bei St\xfcrmen und extrem starken Regenf\xe4llen und deren Auswirkung auf Fluten oder auch bei Ausnahmeereignissen in der Finanzindustrie. Das Dilemma ist dabei, dass die \xf6ffentliche Bewertung oft nur nach eventuell nicht vorhergesagten Katastrophen erfolgt, wie bei dem Erdbeben von L\u2019Aquila, das sogar zur in erster Instanz Verurteilung von Wissenschaftlern f\xfchrte. Tats\xe4chlich gibt es F\xe4lle erfolgreicher Erdbebenvorhersage, doch leider sind dies nur seltene Ereignisse. Die grunds\xe4tzliche Schwierigkeit liegt darin, ein angemessenes Modell f\xfcr die Risikobewertung zu finden, auch wenn manche Ereignisse nur selten oder in bestimmter Umgebung sogar noch nie aufgetreten sind, und so kaum Daten vorliegen. Die L\xf6sung liegt darin auf probabilistische Vorhersagen zu setzen. Hier wird kein deterministischer fester Wert vorhergesagt, sondern die stochastische Verteilung, in der man die Wahrscheinlichkeit f\xfcr alle Ereignisse definiert. Verschiedene probabilistische Vorhersagen k\xf6nnen mit Hilfe des Continuous Rank Probability Score (CRPS) zu Beobachtungen verglichen und evaluiert werden. Die CRPS ist dabei ein Vertreter der proper Scoring Rules, da die wahre Verteilung diesen Score tats\xe4chlich maximiert. Eine Herausforderung verbleibt die Frage nach einer geeigneten Vermittlung von probabilistischen Aussagen, wie sie uns in der Regenwahrscheinlichkeit t\xe4glich in der Wettervorhersage begegnet, und leider selten richtig verstanden wird.