Gudrun war im Dezember 2018 wieder zu Gast an der FU in Berlin. Schon zum dritten Mal ist Mechthild Koreuber ihre Gespr\xe4chspartnerin f\xfcr den Podcast Modellansatz. Der Anlass des Gespr\xe4ches war, dass im November 2018 unter dem Schlagwort Noethember die Mathematikerin Emmy Noether in den Fokus ger\xfcckt wurde. Auf unterschiedlichen Plattformen und in vielseitigen Formaten wurden die einzelnen Tage eines ganzen Monats der Darstellung ihres Lebens und Werks gewidmet. F\xfcr jeden Tag gab es Vorschl\xe4ge f\xfcr einzelne Stationen und Aspekte ihres Lebens, die in unterschiedlicher Art und Weise aufgenommen und dargestellt wurden. Unser Episodenbild entstand auch im Rahmen dieser Aktion und wurde uns von Constanza Rojas-Molina zur Verf\xfcgung gestellt. Unser Podcast hat im Dezember etwas versp\xe4tet auch zum Noethember beigetragen. Die Ver\xf6ffentlichung des zweiten der beiden aufgezeichneten Emmy-Noether-Gespr\xe4che hat nun einige Monate Abstand zum November 2018. Das hat einen guten Grund: im Gespr\xe4ch geht es neben der Person Emmy Noether auch um die Idee einer Konferenz aus Anlass des 100. Jahrestages ihrer Habilitation. Die Details der Konferenz waren im Gespr\xe4ch noch etwas vage, aber die im Dezember gemachten Pl\xe4ne werden Anfang Juni in Berlin tats\xe4chlich Realit\xe4t. F\xfcr diesen Teil des Gespr\xe4ches stie\xdf Rupert Klein dazu. Gudrun hatte sich im Rahmen des Noethember an Mechthild Koreuber gewandt, weil diese ein Buch \xfcber Emmy Noether und ihre Schule geschrieben hat, das 2015 im Springer Verlag erschienen ist. Schon beim ersten Gespr\xe4ch zu Gender und Mathematik entstand der Plan, sp\xe4ter eine Folge zu der Seite von Emmy Noether zu f\xfchren, die im Buch dargestellt wird. Nun gab es daf\xfcr zwei konkrete Anl\xe4sse, den Plan zu realisieren. Was hat Mechthild so sehr an der Person Noethers fasziniert, dass sie sich viele Jahre mit der Person und der daraus entstandenen Schule besch\xe4ftigt hat neben ihren anderen beruflichen Aufgaben? Dabei hatte sie erst sehr sp\xe4t im Mathematikstudium den Namen Emmy Noether zum ersten mal geh\xf6rt. Schon damals faszinierte sie der Widerspruch zwischen der Leistung der Pionierin und ihrer Anziehungskraft auf den mathematischen Nachwuchs zur eigenen prek\xe4ren Stellung im Wissenschaftsbetrieb und ihrer Au\xdfenseiterrolle als Frau. Sie wollte ergr\xfcnden, woher das starkes Streben nach Wissen und dem Verbleiben in der Mathematik unter schwierigsten Bedingungen kam. Der sehr ber\xfchmte und gestandene Kollege Hermann Weyl sagte selbst "Sie war mir intellektuell \xfcberlegen". Am Beispiel Emmy Noethers sch\xe4rft sich die Frage danach: was ist mathematische Produktivit\xe4t, unter welchen Rahmenbedingungen kann sie entstehen, unterschiedliche Felder verbinden und ganz neue Theorierahmen f\xfcr Mathematik entwickeln. Warum ist gerade Emmy Noether das gelungen? Im Umfeld von Noether gibt es weitere sehr interessante Frauen, die heute gr\xf6\xdftenteils fast vergessen sind wie Marie-Louise Dubreil-Jacotin, die erste franz\xf6sische Mathematikprofessorin. (...)