Ein Auslandsstudium ist eine ganz besondere Erg\xe4nzung zum Studium: Benedikt Kottler und Hakan Demirel konnten im Rahmen einer Direktkooperation ihr Studium und ihre Forschungen f\xfcr ein Semester in Brasilien durchf\xfchren. Mit Gudrun Th\xe4ter sprechen die beiden \xfcber ihre dortigen mathematischen Arbeitsgebiete und ihren Aufenthalt. Benedikt Kottler hat sich in Vorbereitung seiner Master-Arbeit mit der Molekulardynamik befasst. Er m\xf6chte die Interaktion von molekularen Partikeln im Rahmen der Kontinuumsmechanik modellieren und mit der Software OpenLB durchf\xfchren. Diese Prozesse treten schon in der Betrachtung des Wassermolek\xfcls H_2O auf. Eine naheliegende Anwendung ist daher die Simulation von Filtrationsprozessen, wo kleine Schmutzpartikel aus einem Fluid herausgefiltert werden sollen. Das Forschungsthema von Hakan Demirel dreht sich um Feinstaub im Stadtgebiet, genauer um die drei Themen Windsimulation, Partikelsimulation und Feinstaub-Emission durch den Autoverkehr. Dazu konnte er in Brasilien auf eine Verkehrssimulation zur\xfcckgreifen und ein stochastisches Modell f\xfcr Windrichtungen und -intensit\xe4ten aufstellen. Dabei hat sich ergeben, dass sich die Stadtgeometrie in der Form von Geb\xe4uden und Stra\xdfenz\xfcgen einen gro\xdfen Einfluss auf die sinnvolle Diskretisierung der Windmodelle haben und entsprechend ber\xfccksichtigt werden m\xfcssen. Die Idee f\xfcr das Auslandssemester in Brasilien entstand nach einem Vortrag \xfcber die Simulationssoftware OpenLB, zu der bestehende Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen in Brasilien und dem KIT bestehen. Die Finanzierung wurde dabei insbesondere durch das Baden-W\xfcrttemberg-Programm nach Bewerbungsphase erm\xf6glicht. Nat\xfcrlich geh\xf6rt auch der Besuch von Vorlesungen zum Auslandsstudium, die teilweise f\xfcr die beiden in englisch gehalten wurden- und sich teilweise von Vorlesungen in Karlsruhe unterschieden. Die positiven Kontakte zu den Studierenden und Gastfamilien in Brasilien geh\xf6ren dabei genauso zum Austausch, wie die Erfahrungen unterschiedlicher b\xfcrokratischer Systeme.