«LiebesZeugs» von Hansjörg Schertenleib

Published: May 11, 2020, 6 a.m.

Witzige Dialoge enthüllen in Hansjörg Schertenleibs Kurzhörspiel «LiebesZeugs» die Tücken zwischenmenschlicher Beziehungen. Wie Liebe auszusehen hat, verkündet die Werbung auf Breitleinwand. Wie wenig sich das Leben um diese Bilder schert, zeigt Schertenleibs schwungvolles Kaleidoskop. Hansjörg Schertenleib bekannte einmal, er sei kein autobiografischer Schreiber, sondern liebe es, in fremde Rollen zu schlüpfen und Personenkonstellationen durchzuspielen. Dies tut er ausgiebig im Hörstück «LiebesZeugs», wo er einem luftigen Schmetterling gleich von Bild zu Bild flattert, nie lange verweilt, lediglich eine würzige Prise des jeweiligen Augenblicks einsaugt, bevor ihn die Winde weitertragen. Ob der Kuss zum Stressfaktor wird, Haare am falschen Ort die Liebe töten oder ein Blick in den Spiegel schockiert: Stets leichtfüssig, augenzwinkernd und manchmal mit gehöriger Tendenz ins Absurde, nimmt der Autor den Liebesverstand der Alltagsmenschen aufs Korn. Mit: Raphael Clamer, Albert Freuler, Peter Kner, Ulrike Knospe, Margret Nonhoff, Doris Oesch, Siggi Schwientek, Päivi Stalder Sounds: Martin Hägler - Tontechnik: Fabian Lehmann - Regie: Isabel Schaerer - Produktion: SRF 2005 - Dauer: 23'