Wem gehort der Osten? Bauern, Rote Barone und Agrarkonzerne auf dem Land

Published: Jan. 18, 2024, 9:44 a.m.

b'Die Strukturen der DDR-Agrarwirtschaft pr\\xe4gen bis heute die l\\xe4ndlichen R\\xe4ume in Ostdeutschland. Betriebe sind dort durchschnittlich f\\xfcnfmal gr\\xf6\\xdfer als im Westen und st\\xe4rker agrarindustriell gepr\\xe4gt, Familienbetriebe und b\\xe4uerliche Landwirtschaft hingegen sind kaum vorhanden. In der SED-Diktatur wurde die Landwirtschaft nach sowjetischem Modell und ideologischen Vorgaben umgestaltet. Bodenreform, Enteignungen und Zwangskollektivierung hatten die fl\\xe4chendeckende Proletarisierung der Bauern und die Einrichtung Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) zum Ziel. Im Zuge der deutschen Vereinigung profitierten oft alte DDR-Agrarkader von der Privatisierung der agrarindustriellen Betriebe und Fl\\xe4chen. Die \\xfcbernommenen Strukturen sind heute attraktiv f\\xfcr gro\\xdfe Konzerne und Kapitalanleger.

\\nDie f\\xfcnfte Veranstaltung der Reihe \\xbbDeutschland 2.0\\xab im Jahr 2017 fragte nach den Spuren der DDR in der ostdeutschen Landwirtschaft. Es wurde unter anderem untersucht, wie sich personelle und strukturelle Kontinuit\\xe4ten auf die l\\xe4ndliche Wirtschaft und Gesellschaft auswirken, wie die aktuelle politische Debatte dar\\xfcber verl\\xe4uft und welche Zukunft der l\\xe4ndliche Raum im Osten zu erwarten hat.'