Weimars visuelles Erbe in der Bundesrepublik und der DDR

Published: Jan. 18, 2024, 9:44 a.m.

b'Die deutsche Presse der 1920er Jahre war gepr\\xe4gt von einem rasanten Aufstieg der Fotoreportage zum visuellen Leitmedium. Die Berliner Illustrierte Zeitung, die M\\xfcnchner Illustrierte Presse und die kommunistische Arbeiter-Illustrierte-Zeitung spezialisierten sich auf die Publikation von Bildstrecken, die nicht mehr als nachtr\\xe4gliche Illustration eines Textes konzipiert wurden, sondern als eigenst\\xe4ndige Reportagen, die mit Text unterlegt wurden. Die Berufe des Fotojournalisten, des Bildredakteurs und des Bildagenten durchliefen in k\\xfcrzester Zeit einen Prozess der schnellen Professionalisierung und Ausdifferenzierung.

\\nDa der Anteil von Juden im Fotojournalismus au\\xdferordentlich hoch war, gab es 1933 einen regelrechten Exodus nach England, Frankreich und in die Vereinigten Staaten und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen begrenzten Re-Import des qualitativ hochwertigen Fotojournalismus in die Bundesrepublik und in die DDR. In beide deutschen Staaten gab es aber auch zahlreiche Fotojournalisten und Bildredakteure, die ihren Aufstieg in der NS-Zeit dem fotografischen Exodus der fr\\xfchen 1930er Jahre verdankten. Gegenstand des Vortrags ist die Frage, wie beide deutsche Gesellschaften mit dem visuellen Erbe der Weimarer Zeit umgingen und in welchem Verh\\xe4ltnis die fotografische Remigration zur Kontinuit\\xe4t \\xfcber die NS-Zeit hinweg stand.

\\nAm 03.12.2018 wurde die Veranstaltungsreihe Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik mit dem Vortrag von Priv.-Doz. Dr. Annette Vowinckel Weimars visuelles Erbe in der Bundesrepublik und der DDR fortgesetzt.'