Recht als Waffe - Schauprozesse als Instrument der Herrschaftssicherung

Published: Jan. 18, 2024, 9:44 a.m.

b'Seit 1920 inszenierte die Sowjetunion Gerichtsverhandlungen, deren Verlauf und Ergebnis bereits zuvor feststehen. Das Ziel dieser Verhandlungen war nicht Gerechtigkeit oder Rechtsprechung, sondern eine \\xf6ffentliche Zurschaustellung der politischen Gegner und der eigenen Macht. Auch der Nationalsozialismus bediente sich solcher Schauprozesse als Herrschaftstechnik und Herrschaftsritual. Die DDR folgte wie andere dem kommunistischen Block zugeh\\xf6rige Staaten diesem Vorbild und demonstrierte in Theatern, gro\\xdfen Betriebskantinen oder \\xf6ffentlichen R\\xe4umen, wie Recht als politisches Instrument missbraucht werden kann, um politisch missliebige Menschen \\xf6ffentlich zu dem\\xfctigen und abzuurteilen sowie andere Menschen zu entmutigen, in Opposition zum Regime zu treten. Das Podiumsgespr\\xe4ch geht der Frage nach, wie Recht als Waffe in den jeweiligen Systemen missbraucht wurde und welche Wirkung diese Abschreckung und gleichzeitige Propaganda f\\xfcr die Gesellschaften hatte. Es diskutierten die Historiker Prof. Dr. Klaus Marxen, Fabian Thunemann und Dr. Falco Werkentin. Moderation: Dr. Ulrich M\\xe4hlert (Bundesstiftung Aufarbeitung)'